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Freitag, 3. Mai 2019

Es geht nicht nur um Julien Assange / Edward Wasserman In: IPG 03.05.2019

Julian Assange, der kürzlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilte WikiLeaks-Gründer, ist für den journalistischen Mainstream weniger ein Held als vielmehr ein Problem. Sicher, er trug dazu bei, dass einige der sensationellsten und folgenreichsten journalistischen Enthüllungen der letzten Jahre ans Licht kamen. Dennoch ist er eine zwiespältige Figur und fällt für manche – so die Schlagzeile auf der Website der Columbia Journalism Review – unter die Rubrik der „selbstgerechten Drecksäcke“, denen man in Prozessen um die Pressefreiheit oft begegnet, während ihn andere, etwa die Kolumnistin Kathleen Parker, einfach nur für ein „komplettes Arschloch“ halten.
Im Kern steht die Frage, ob Assange dermaßen leichtsinnig, uneinsichtig, gewissenlos und moralisch verkommen ist, dass man seine Arbeit nicht mehr anerkennen darf, die Tatsache also, dass er enorm wichtige Informationen an die Öffentlichkeit brachte, und zwar genau über die Medien, denen er heute so zuwider ist.
Viele Journalisten bezweifeln, dass in seinem Fall der Erste Zusatzartikel zur US-Verfassung, also die Pressefreiheit, greift, da diese in erster Linie Journalisten zusteht, zu denen sie Assange nicht zählen. Und tatsächlich ist er ja recht offensichtlich kein Reporter, denn er verrät Informationen, die andere ausgegraben haben, und er ist auch kein Herausgeber, denn er geht häufig über andere Nachrichtenmedien an die Öffentlichkeit. ... [mehr] https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/detail/es-geht-nicht-nur-um-julien-assange-3439/

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