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Samstag, 18. Mai 2019
Säule von Cape Cross geht von Deutschland zurück an Namibia
Deutschland wird eine von Namibia als koloniales Objekt zurückgeforderte Kreuzsäule an das afrikanische Land zurückgeben. Die Säule von Cape Cross gehört seit 1953 zu den Beständen des Museums für Deutsche Geschichte, das nach der Wiedervereinigung im Deutschen Historischen Museum aufgegangen ist.
Der Vorschlag war auch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) unterstützt worden. Deswegen galt die Zustimmung als Formsache. Auch die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering (SPD), stand ausdrücklich hinter dem Vorhaben.
Das Museum verweist zur Begründung auf die umfassende Erforschung der Provenienz der Säule. Ein Symposium habe 2018 die Geschichte der Säule und die moralische Verantwortung der Bundesrepublik zur weiteren Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte diskutiert. Das Museum sieht eine "herausgehobene Bedeutung, die ein Artefakt wie diese Säule für die Menschen in Namibia hat und welch besonderen Beitrag sie künftig vor Ort zum Verständnis der Geschichte Namibias leisten kann".
Die Säule von Cape Cross wurde 1486 vom portugiesischen Seefahrer Diogo Cao als Landmarke mit portugiesischer und lateinischer Inschrift am Küstenstreifen errichtet. 1884 kolonisierte das Deutsche Reich das Land als Deutsch-Südwestafrika. Die stark verwitterte Wappensäule wurde 1893 entdeckt und nach Wilhelmshaven gebracht, von wo sie über Kiel nach Berlin gelangte.
Die namibische Rückgabeforderung war aktuell der einzige offizielle Wunsch auf Restitution an die Bundesregierung. Im Februar hatte Baden-Württemberg eine Peitsche und eine Bibel aus dem Linden-Museum Stuttgart an Namibia zurückgegeben.
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