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Donnerstag, 16. Mai 2019

Ist das rätselhafte Voynich-Manuskript entschlüsselt? / NZZ 15.05.2019

Vielleicht ist es das rätselhafteste Buch, das es gibt. Entziffert worden ist es schon unzählige Male, allerdings ohne dass wirklich überzeugende Lösungen vorgelegt worden wären. Das Voynich-Manuskript, eine reich illustrierte Handschrift aus dem 15. Jahrhundert, schien nicht zu knacken. Da es in einer Schrift verfasst ist, die an nichts Vertrautes anzuschliessen schien, wurde nur schon die Frage, in welcher Sprache der Text geschrieben ist, kontrovers diskutiert.
Die rund 170 000 Schriftzeichen, die sich auf den 240 Seiten des Manuskripts finden, wurden hin und her gewendet, interpretiert, gedeutet und analysiert. Bisher allerdings, ohne dass man hätte sagen können, das Problem sei ein für allemal gelöst. Ein Vorschlag, der vor einem Jahr aufgrund einer Computeranalyse vorgelegt wurde, kam zum Schluss, es könnte sich um eine semitische Sprache handeln – aber vielleicht auch um eine eigens für das Buch geschaffene Kunstsprache.
Nun scheint Licht in die Sache zu kommen. Und wenn nicht alles täuscht, helleres Licht als auch schon. Der an der University of Bristol tätige Romanist Gerard Cheshire glaubt, das Rätsel gelöst zu haben. In einem Beitrag der Fachzeitschrift «Romance Studies» legt er eine neue Interpretation des Texts vor. Der kurz vor der Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Text ist seiner Ansicht nach auf Protoromanisch geschrieben, eine untergegangene Sprache, die Vulgärlatein mit Elementen verschiedener anderer Sprachen mischt, die im Frühmittelalter im Mittelmeerraum gesprochen wurden. ... [mehr] https://www.nzz.ch/feuilleton/ein-altes-buch-redet-ist-das-voynich-manuskript-entschluesselt-ld.1482099

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