"Du solltest keine Schwierigkeiten haben, auf Flecken an den
Wänden oder die Asche eines Feuers oder die Wolken oder Schlamm zu
schauen, und wenn du diese Dinge genau betrachtest, wirst du wunderbare
neue Ideen finden, weil der Geist durch unbedeutende Dinge zu neuen
Erfindungen angeregt wird."
Er könnte als Pionier der Zahnkunde gelten. Denn Leonardo Ser Piero
da Vinci beschrieb als erster, dass Menschen in der Regel 32 Zähne haben
und zeichnete sie samt ihrer Verankerung mitsamt der Wurzeln und Nerven
im Kiefer anatomisch korrekt. Er untersuchte die Reibung von
Gegenständen auf schiefen Ebenen und erfand die Gleitlegierung und das
Kugellager dreihundert Jahre vor ihrer Zeit. Mit der ichnographischen Darstellung von Imola
war er Vorläufer von Google Maps, mitsamt einem "Street View"-Karren,
mit dem alle Straßen von Imola abgefahren und vermessen wurden. Außerdem
hinterließ er mehr Aufzeichnungen als Steve Jobs, wie Walter Isaacson
anmerkte, der über beide Genies dicke Biographien verfasste. Etwas mehr
als 6000 Seiten sind noch vorhanden, auf denen Leonardo seine Beobachtungen mitteilte.
Zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci gibt es viele Einwürfe zu seiner Person. Sie reichen vom Versuch, die Leonardo-Bewunderung
durch Steve Jobs, Sergey Brin und Bill Gates als Ausdruck des
Allmächtigkeitsgefühls des Silicon Valley zu begreifen, bis zur leisen
Kritik am Mann, der alles wissen wollte
– ein Text, den Google News sehr hübsch als "Satire" einordnet. Daneben
gibt es noch die üblichen Betrachtungen zum größten Maler aller Zeiten,
der mit Bildern wie seiner Mona Lisa den Silberblick aufzeichnete. Erwähnenswert ist auch der Versuch, Leonardo zum Urahn der Robotik
zu machen. Leonardo, Zeit seines Lebens ein begeisterter Erfinder von
Theatereffekten aller Art, hatte 1515 anlässlich der Hochzeit seines
letzten Schirmherren Franz I. von Frankreich einen Löwen konstruiert, der Lilien als Symbol des Hauses Valois aus seinem Brustkorb purzeln ließ. ... [mehr] https://heise.de/-4413238
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen