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Montag, 16. Juli 2018

Unis spüren die dramatischen Folgen des Informatiker-Mangels / Mareike Knoke In: Welt.de vom 13.07.2018

Solomon Mahmoodi studiert seit zwei Semestern Informatik-Ingenieurwesen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg: Eine Mischung aus Informatik und Technik – nach vier Semestern können die Studierenden sich in die eine oder andere Richtung weiter spezialisieren, erlangen aber zunächst Grundwissen in beiden.
Der 20-jährige Hamburger wirkt sehr überlegt, wenn er erzählt, warum ihn die Informatik reizt: „Eigentlich weiß ich unglaublich wenig über das, was sich hinter den Benutzeroberflächen von Computern und Smartphones abspielt. Das ist wie eine Fremdsprache, die man erst mal lernen muss, um dann kreativ damit umgehen zu können. Das finde ich spannend.“
Laut der aktuellen Studie des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft, „Ländercheck Informatik. Der Hochschulsektor im föderalen Wettbewerb“, ist das Interesse der Studierenden an der Informatik ungebrochen – zwischen 2011 und 2016 hat sich die Zahl der Studienanfänger in Informatik um knapp 20 Prozent erhöht, die Zahl der Absolventen um knapp 28 Prozent. 7,7 Prozent aller Studienanfänger sind Informatik-Studierende – doch nur 3,8 Prozent des wissenschaftlichen Personals an deutschen Hochschulen ist in der Informatik angesiedelt. „Diese Stagnation ist unbefriedigend und nicht ausreichend, um einerseits mehr Studierende ausbilden zu können, andererseits die unverzichtbare Informatik-Forschung an den Hochschulen voranzutreiben“, sagt Mathias Winde, einer der beiden Autoren der Stifterverbandsstudie. Langfristig könnte das fatale Folgen haben, denn der Bedarf an gut ausgebildeten Informatikern ist in den Zeiten von Smart Home, intelligenten Mobilitätskonzepten und Vernetzungen in der Arbeitswelt riesig. Wer optimale Lösungen für die Vernetzung von Geräten, von Mensch und Gerät und Mensch und Mensch findet, ist branchenübergreifend begehrt. Softwareentwicklung, Big Data, Datensicherheit, Künstliche Intelligenz, Cloud Computing – das sind Buzz Words der Arbeitswelt 4.0., die zugleich die Arbeitsfelder bezeichnen, auf denen IT-Experten gesucht werden.... [mehr] https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/article179284246/Digital-Natives-Informatik-Studenten-sind-oft-Digital-Naives.html

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