Am Dienstag, 29. Mai 2018, kamen zum siebten Mal führende Vertreter von
Bibliotheken und Museen aus Russland und Deutschland zusammen, um vor
allem Fragen zur Suche, Identifikation, Erhaltung und Restaurierung
kriegsbedingt verlagerter Büchersammlungen sowie deren Einbindung in den
Wissenschaftskreislauf zu beraten. Der im Jahr 2009 erstmals
ausgerichtete deutsch-russische Bibliotheksdialog stand in diesem Jahr
unter dem Motto „Kulturerbe und neue Technologien“, er fand auf
Einladung der russischen Seite in Kaliningrad statt.
Das staatenübergreifende Fachgremium wird auf deutscher Seite von der
Kulturstiftung der Länder und der Staatsbibliothek zu Berlin
koordiniert, Sprecherin der deutschen Seite ist Barbara Schneider-Kempf,
Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin. Die Bibliotheken und
Museen auf russischer Seite werden vom Generaldirektor der Allrussischen
Staatlichen M.I. Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur, Wadim
Duda, repräsentiert und koordiniert.
Die Treffen finden abwechselnd in Deutschland und in Russland statt.
Die deutsche Seite wurde in diesem Jahr von großen wissenschaftlichen
Bibliotheken aus Berlin, Dresden, Leipzig, Gotha und Dessau vertreten.
Die russische Seite entsendet Direktoren großer wissenschaftlicher
Bibliotheken aus Moskau, Woronesh, Nowosibirsk und Nowgorod.
Im Fokus der Beratungen standen technische und organisatorische Fragen
zum Einsatz digitaler Nachweisinstrumente und Portale für die virtuelle
Rekonstruktion solcher geschlossenen Sammlungen, die eine
herausragende historische, wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung
haben, etwa musikwissenschaftliche Sammlungen.
Dass es möglich war, in Kaliningrad der Vertreterin des Vereinigten
Staatlichen Museums und Landschaftsparks Nowgorod, Natalja Grigorjewa,
sechs Bücher aus dem Eigentum der Bibliothek eben dieses Museums
zurückzugeben, ist allein der guten Publizität des Themas zu danken. Mit
einem Nachlass fielen einem Leimener Bürger Bücher zu, die
Eigentumsstempel trugen. Die breite Berichterstattung über frühere
Rückgaben an eben dieses Nowgoroder Museum und die dabei gezeigten
Stempel veranlassten ihn, sich näher mit den Büchern zu befassen. Via
Bundesregierung bat er umgehend um die Rückgabe der Bücher an die
Bibliothek des Museums Nowgorod.
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