Algorithmen können erkennen, ob ein Text mit großer Wahrscheinlichkeit
von einem bestimmten Autor stammt, wenn von diesem Vergleichstexte
vorliegen. Lässt sich diese Methode auch dazu einsetzen, um
Textgattungen zu unterscheiden oder um einen Text einer Epoche
zuzuschreiben? Unter anderem solche Fragen sollen im bundesweiten
Schwerpunktprogramm „Computational Literary Studies“ geklärt werden, das
die DFG einrichtet.
Insgesamt 10 bis 15 Einzelprojekte sollen unter dem Dach des neuen
Programms gefördert werden; die DFG hat die Ausschreibung dazu eben
veröffentlicht. Das Programm steht vor allem Forschenden aus der
Literaturwissenschaft (Germanistik, Romanistik u.a.), der
Computerphilologie und der Informatik offen. Vorgesehen sind bis zu zwei
Förderperioden, die jeweils drei Jahre dauern.
Folgende Schwerpunkte stehen im Zentrum:
- Ermittlung, welche Verfahren der Informatik und Computerlinguistik für die Analyse literarischer Texte relevant sind,
- Anwendung existierender Algorithmen auf neue Datensätze zur
Generierung neuer Erkenntnisse über kulturelle Phänomene, Veränderungen
und Strukturen,
- Forschung über bestehende Algorithmen, um diese zu erweitern, Wege zur
Anpassung von Parametern zu finden sowie das Verständnis ihrer
Interaktion mit literarischen Texten zu verbessern,
- formale Modellierung literaturwissenschaftlich relevanter Konzepte,
wobei die Tiefe der formalen Modellierung literarischer Phänomene
skalierbar ist,
- Integration von Ergebnissen quantitativ-empirischer Forschung in den
qualitativ-hermeneutischen Forschungsprozess und die Theorie- und
Begriffsbildung.
via https://idw-online.de/de/news698396
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