Das einzige Haus, das Thomas Mann
je für sich bauen liess, musste 2016 in einer spektakulären
Rettungsaktion vor dem Abriss bewahrt werden. Wenig war Aussenstehenden
von dem modernistischen Bau am San Remo Drive in Pacific Palisades
bekannt, wo der Schriftsteller über zehn Jahre lang in seinem Exil in
Kalifornien gelebt hatte. Verborgen hinter grossen Bäumen und Hecken,
schlummerte das Gebäude vor sich hin, seit es 1952, als die Manns in die
Schweiz zurückkehrten, von der Familie Lappen gekauft worden war;
schliesslich wurde es auf dem Immobilienmarkt unerkannt als Abrissobjekt
angepriesen.
Weder
der Name des berühmten Auftraggebers noch derjenige des
deutsch-amerikanischen Architekten Julius Ralph Davidson, in dessen
umfangreichem Œuvre gleich drei Case-Study-Häuser in Los Angeles
figurieren, wurden bei der Ausschreibung publik gemacht. Inzwischen
wuchs in Deutschland der Druck seitens der Medien, die allesamt für den
Erhalt des Hauses als deutsches Kulturerbe plädierten. Das
Aussenministerium wurde tätig und stimmte dem Kauf schliesslich noch in
seiner Sommerpause zu; der deutsche Staat erwarb das Haus für 13,25
Millionen Dollar. Eine Trägerschaft wurde gefunden und das Haus
organisatorisch an die Stiftung Villa Aurora angebunden; diese ist
Sachwalterin des benachbarten, bereits seit 1995 als Künstlerresidenz
dienenden Hauses von Marta und Lion Feuchtwanger. ... [mehr] https://www.nzz.ch/feuilleton/kopie-von-thomas-manns-haus-soll-mehr-sein-als-ein-denkmal-ld.1396147
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