Der EU-Parlamentarier Axel Voss (CDU) hatte am vergangenen Mittwoch
allen Grund zur Freude. Als momentan Verantwortlicher für die
EU-Urheberrechtsreform durfte er verkünden, dass sein
Kompromissvorschlag die Mehrheit im Rechtsausschuss erhalten hatte:
"Der Vorschlag des Ausschusses soll sicherstellen, dass allgemein
anerkannte und akzeptierte Urheberrechtsgrundsätze auch für die
Online-Welt gelten. Eine Welt, die Meinungsfreiheit verteidigt, die aber
auch unsere auf Regeln gebaute Gesellschaftsordnung widerspiegelt."
Gesellschaftsordnung? Meinungsfreiheit? Nein, Voss verteidigt hier in
Wahrheit etwas, das darauf abzielt, viele progressive, kreative, offene
Aspekte der Inhaltsgenerierung im Web zu unterdrücken.
Im Kern greifen die Artikel 11 und 13 des Gesetzesvorschlags gleich
mehrere jahrzehntelang – auch in der EU – gelebte Internet-Fundamente
an: Wer fremde Informationen nur durchleitet oder bereitstellt, haftet
bislang nicht dafür. Wer fremde Informationen verlinkt oder als
Minimalzitate ("Snippets") wiedergibt, trägt zu deren Verbreitung bei,
sorgt damit vielleicht sogar für Profit beim Verlinkten und ist deshalb
nicht böse, sondern ein Teil des Hyperlink-Webs. Sollten aber durch
diese Handlungen Urheberrechte verletzt werden, muss die Verletzung ab
Kenntnis aufhören ("Notice and Takedown"). ... [mehr] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Die-EU-deformiert-das-Urheberrecht-4089211.html
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