Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm plädiert für eine gemeinsame
Plattform audiovisueller Inhalte von Sendern und Verlagen auf
europäischer Ebene. "Deutschland und Frankreich sollten die Initiatoren
sein, die das Projekt voranbringen, wie einst Airbus als europäische
Antwort auf Boeing", erklärte Wilhelm am Dienstag. "Das ist ein
Vorhaben, das zu unseren europäischen Werten passt. Eine solche
Plattform würde die kulturelle Selbstbehauptung Europas besser sichern."
Nach Vorstellung des ARD-Vorsitzenden sollen sich daran die
Öffentlich-Rechtlichen, die privaten Rundfunkanbieter, Verlage, aber
auch Institutionen aus Wissenschaft und Kultur wie Universitäten,
Theater, Museen und andere beteiligen können.
"Europa ist in Gefahr, die digitale Hoheit über sein kulturelles Erbe zu verlieren", begründete Wilhelm seinen Vorstoß. Er hatte die Idee dazu bereits ins Spiel gebracht,
kurz nachdem er zu Jahresbeginn neuer ARD-Vorsitzender wurde. Das
Vorhaben sei ambitioniert, räumte er ein. "Doch am Ende sollten wir als
Europäer einen großen Wurf hinbekommen."
Es sei in vielen Ländern zu sehen, dass Fakten und qualitativ
hochwertige Inhalte dem Nutzer im Netz auf gleicher Ebene begegneten wie
Lügen, Propaganda, Hass und Verleumdung, erläuterte Wilhelm, der am
Mittwoch Gespräche zur ländergreifenden Plattform in Paris führen will.
"Für den Einzelnen ist nicht mehr zu erkennen, was gesichert ist und was
manipuliert wurde." Das Internet und damit die Verbreitung von
journalistischen Inhalten werde seit mehr als einem Jahrzehnt von nur
noch wenigen Anbietern vor allem aus den USA wie YouTube, Facebook und
Amazon dominiert.... [mehr] https://www.heise.de/newsticker/meldung/ARD-Vorsitzender-plaediert-fuer-europaeische-digitale-Videoplattform-4076581.html
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