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Montag, 6. Mai 2019

Beobachter und Nerd – zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci

"Du solltest keine Schwierigkeiten haben, auf Flecken an den Wänden oder die Asche eines Feuers oder die Wolken oder Schlamm zu schauen, und wenn du diese Dinge genau betrachtest, wirst du wunderbare neue Ideen finden, weil der Geist durch unbedeutende Dinge zu neuen Erfindungen angeregt wird."
Er könnte als Pionier der Zahnkunde gelten. Denn Leonardo Ser Piero da Vinci beschrieb als erster, dass Menschen in der Regel 32 Zähne haben und zeichnete sie samt ihrer Verankerung mitsamt der Wurzeln und Nerven im Kiefer anatomisch korrekt. Er untersuchte die Reibung von Gegenständen auf schiefen Ebenen und erfand die Gleitlegierung und das Kugellager dreihundert Jahre vor ihrer Zeit. Mit der ichnographischen Darstellung von Imola war er Vorläufer von Google Maps, mitsamt einem "Street View"-Karren, mit dem alle Straßen von Imola abgefahren und vermessen wurden. Außerdem hinterließ er mehr Aufzeichnungen als Steve Jobs, wie Walter Isaacson anmerkte, der über beide Genies dicke Biographien verfasste. Etwas mehr als 6000 Seiten sind noch vorhanden, auf denen Leonardo seine Beobachtungen mitteilte.
Zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci gibt es viele Einwürfe zu seiner Person. Sie reichen vom Versuch, die Leonardo-Bewunderung durch Steve Jobs, Sergey Brin und Bill Gates als Ausdruck des Allmächtigkeitsgefühls des Silicon Valley zu begreifen, bis zur leisen Kritik am Mann, der alles wissen wollte – ein Text, den Google News sehr hübsch als "Satire" einordnet. Daneben gibt es noch die üblichen Betrachtungen zum größten Maler aller Zeiten, der mit Bildern wie seiner Mona Lisa den Silberblick aufzeichnete. Erwähnenswert ist auch der Versuch, Leonardo zum Urahn der Robotik zu machen. Leonardo, Zeit seines Lebens ein begeisterter Erfinder von Theatereffekten aller Art, hatte 1515 anlässlich der Hochzeit seines letzten Schirmherren Franz I. von Frankreich einen Löwen konstruiert, der Lilien als Symbol des Hauses Valois aus seinem Brustkorb purzeln ließ. ... [mehr] https://heise.de/-4413238

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