Nach über 500 Jahren kehrt die sogenannte Kennicott-Bibel vorübergehend
in ihre Heimat Spanien zurück. Die Bodleian Library in Oxford verleiht
das prächtig illustrierte Werk, eine der größten Bibeln der Welt, für
eine Ausstellung in Santiago de Compostela, wie die Zeitung „Guardian“
berichtet. Der Schreiber Moses Ibn Zabarah hatte die Sammlung Heiliger
Schriften des Judentums – nach christlicher Diktion das „Alte Testament“
– 1476 im Auftrag einer reichen jüdischen Familie aus Galizien
geschaffen. Durch die Vertreibung der Juden aus Spanien ab 1492 gelangte
das Werk über Umwege schließlich nach England. Benannt ist es nach dem
Gelehrten und Bibliothekar Benjamin Kennicott (1718-1783), auf dessen
Rat hin die Universität Oxford das Werk für die Bodleian Library erwarb.
Heute, nach 527 Jahren, bildet die Bibel das Herzstück der ersten von
drei Ausstellungen, die die Beiträge Galiziens zur Weltkultur und
-geschichte reflektieren sollen.
dpa 04.11.2019
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