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Donnerstag, 28. November 2019

Baden-Württemberg Stiftung: 33 Millionen Euro für Forschung, Bildung, Gesellschaft und Kultur

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Programme für das Wirtschaftsjahr 2020 beschlossen. Zunächst fließen in einer ersten Tranche rund 33 Millionen Euro sowohl in neue Projekte als auch in bestehende Programme aus den drei Bereichen Forschung, Bildung sowie Gesellschaft und Kultur. Insgesamt stehen für das Jahr 2020 41,4 Millionen. Euro zur Verfügung, inklusive des Budgets der Stiftung Kinderland. Über weitere Projektmittel wird im Frühjahr 2020 entschieden.
Die Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Mit rund 1,5 Milliarden Euro ist ein großer Anteil des Vermögens an den internationalen Finanzmärkten angelegt, der durch die erfreuliche Entwicklung an den Kapitalmärkten im Jahr 2019 einen wesentlichen Anteil zur Rendite des Vermögens beitrug. Aufgrund der Erhöhung des Immobilienanteils in den letzten Jahren wurden in diesem weiteren wichtigen Vermögensbereich die Renditen erhöht.

Forschung

In einem neuen Forschungsprogramm sollen Strategien für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt werden. Das Programm nimmt damit den Schutz betroffener Menschen und mögliche Anpassungsstrategien in den Fokus. Dies ist notwendig, da durch die Verweildauer der Treibhausgase in der Atmosphäre deutliche klimatische Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind. Betroffene sollen unterstützt werden, adäquat auf Extremwetterlagen zu reagieren. Denkbar sind Projekte zur Anpassung des Agrarsektors und der Forstwirtschaft. Zur Abkühlung überhitzter städtischer Zentren könnten neue Technologien wie Sensorik und KI zur Anwendung kommen. Das Programm wird transdisziplinär angelegt und soll konkrete Anwendungen hervorbringen, dazu bezieht es betroffene Gruppen und Einrichtungen mit ein. Dafür werden 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Quantentechnologien bergen enorme Potenziale für die Informationsübertragung und -verarbeitung, für hochpräzise Mess- und Abbildungsverfahren oder die Simulation komplexer Systeme. In diesem stark interdisziplinär arbeitenden Gebiet forscht eine große Zahl an Wissenschaftlern in Baden-Württemberg auf international höchstem Niveau. Mit dem neuen Forschungsprogramm „Quantentechnologien" will die Baden-Württemberg Stiftung gezielt exzellente Forschung im Land stärken, bestehende Forschergruppen unterstützen und deren Forschungsergebnisse weiter in die Anwendung bringen. Dabei sollen vor allem der Vernetzungsgedanke im Vordergrund stehen und ausschließlich standortübergreifende Kooperationsprojekte gefördert werden. Das Programm wird mit 5 Millionen Euro dotiert.

Bildung

Der internationale Austausch junger Menschen durch das Baden-Württemberg-STIPENDIUM wird fortgeführt. Das Programm wird für das nächste Studienjahr erneut mit 8 Millionen Euro ausgestattet, wovon 6,5 Millionen in der Sitzung beschlossen wurden. Weitere 1,5 Millionen Euro sollen in der Frühjahrssitzung beschlossen werden. Die Mittel werden verwendet für die allgemeine Studierendenlinie, für das Walter-Hallstein-Programm für den Austausch unter europäischen Verwaltungen, für Studierende der Filmakademie Ludwigsburg mit der Sonderlinie für Filmproduktion sowie für Berufstätige. Der regionalen entwicklungspolitische Komponente zur Stärkung des Austauschs mit AKP/LDC-Ländern werden davon 1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das BW Stipendium wird jährlich an rund 1.500 Stipendiaten vergeben, die nach Baden-Württemberg kommen oder von hier aus ins Ausland gehen. Das Stipendienprogramm ist eines der größten Austauschprogramme in Deutschland.

Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung

Neben dem neuen Programm „Gesellschaft und Natur“ wird das erfolgreiche Demokratiebildungsprogramm „Läuft bei dir“ fortgeführt. Das 2018 gestartete Programm besteht aus vier Modulen: dem Demokratietraining, einem Lerntagebuch, dem mobilen Escape-Room „Hacker Attack“ und einem Fortbildungsangebot für Fachkräfte. Das Demokratietraining richtet sich an außerschulische Träger, während der Escape Room vorwiegend von beruflichen Schulen gebucht wird. Der Aufsichtsrat bewilligte dafür 3 Millionen Euro.
Der Kunstfonds der Baden-Württemberg Stiftung, mit dem kleinere und mittlere innovative Kulturprojekte unterstützt werden, wird für 2020 mit 2 Millionen Euro ausgestattet.


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