Die Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Mit rund 1,5 Milliarden Euro ist ein großer Anteil des Vermögens an den internationalen Finanzmärkten angelegt, der durch die erfreuliche Entwicklung an den Kapitalmärkten im Jahr 2019 einen wesentlichen Anteil zur Rendite des Vermögens beitrug. Aufgrund der Erhöhung des Immobilienanteils in den letzten Jahren wurden in diesem weiteren wichtigen Vermögensbereich die Renditen erhöht.
Forschung
In einem neuen Forschungsprogramm sollen Strategien
für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt werden. Das
Programm nimmt damit den Schutz betroffener Menschen und mögliche
Anpassungsstrategien in den Fokus. Dies ist notwendig, da durch die
Verweildauer der Treibhausgase in der Atmosphäre deutliche klimatische
Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind. Betroffene sollen unterstützt
werden, adäquat auf Extremwetterlagen zu reagieren. Denkbar sind
Projekte zur Anpassung des Agrarsektors und der Forstwirtschaft. Zur
Abkühlung überhitzter städtischer Zentren könnten neue Technologien wie
Sensorik und KI zur Anwendung kommen. Das Programm wird transdisziplinär
angelegt und soll konkrete Anwendungen hervorbringen, dazu bezieht es
betroffene Gruppen und Einrichtungen mit ein. Dafür werden 5
Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Quantentechnologien bergen enorme Potenziale für die
Informationsübertragung und -verarbeitung, für hochpräzise Mess- und
Abbildungsverfahren oder die Simulation komplexer Systeme. In diesem
stark interdisziplinär arbeitenden Gebiet forscht eine große Zahl an
Wissenschaftlern in Baden-Württemberg auf international höchstem Niveau.
Mit dem neuen Forschungsprogramm „Quantentechnologien" will die
Baden-Württemberg Stiftung gezielt exzellente Forschung im Land stärken,
bestehende Forschergruppen unterstützen und deren Forschungsergebnisse
weiter in die Anwendung bringen. Dabei sollen vor allem der
Vernetzungsgedanke im Vordergrund stehen und ausschließlich
standortübergreifende Kooperationsprojekte gefördert werden. Das
Programm wird mit 5 Millionen Euro dotiert.
Bildung
Der internationale Austausch junger Menschen durch
das Baden-Württemberg-STIPENDIUM wird fortgeführt. Das Programm wird für
das nächste Studienjahr erneut mit 8 Millionen Euro ausgestattet, wovon
6,5 Millionen in der Sitzung beschlossen wurden. Weitere 1,5 Millionen
Euro sollen in der Frühjahrssitzung beschlossen werden. Die Mittel
werden verwendet für die allgemeine Studierendenlinie, für das
Walter-Hallstein-Programm für den Austausch unter europäischen
Verwaltungen, für Studierende der Filmakademie Ludwigsburg mit der
Sonderlinie für Filmproduktion sowie für Berufstätige. Der regionalen
entwicklungspolitische Komponente zur Stärkung des Austauschs mit
AKP/LDC-Ländern werden davon 1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Das BW Stipendium wird jährlich an rund 1.500 Stipendiaten vergeben, die
nach Baden-Württemberg kommen oder von hier aus ins Ausland gehen. Das
Stipendienprogramm ist eines der größten Austauschprogramme in
Deutschland.
Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung
Neben dem neuen Programm „Gesellschaft und Natur“
wird das erfolgreiche Demokratiebildungsprogramm „Läuft bei dir“
fortgeführt. Das 2018 gestartete Programm besteht aus vier Modulen: dem
Demokratietraining, einem Lerntagebuch, dem mobilen Escape-Room „Hacker
Attack“ und einem Fortbildungsangebot für Fachkräfte. Das
Demokratietraining richtet sich an außerschulische Träger, während der
Escape Room vorwiegend von beruflichen Schulen gebucht wird. Der
Aufsichtsrat bewilligte dafür 3 Millionen Euro.
Der Kunstfonds der Baden-Württemberg Stiftung, mit
dem kleinere und mittlere innovative Kulturprojekte unterstützt werden,
wird für 2020 mit 2 Millionen Euro ausgestattet.
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