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Sonntag, 2. Juni 2019

LBZ Rheinland-Pfalz erwirbt Handschrift zu Görres-Vorlesung

Der in Koblenz geborene Publizist und Naturphilosoph Joseph von Görres (1776-1848) wurde 1827 von Ludwig I. von Bayern als Professor für „Allgemeine und Litterärgeschichte“ an die Universität München berufen. Dies ermöglichte ihm die Rückkehr aus dem Exil in Straßburg und die Fortsetzung seiner wissenschaftlichen Arbeit. In München bildete sich um ihn schnell ein Kreis katholischer Intellektueller, zu dem u.a. Adolph Kolping, Wilhelm Emanuel von Ketteler und der Kirchenhistoriker Ignaz Döllinger gehörten. Hier entstand in den Jahren 1836 bis 1842 auch sein bekanntes vierbändiges Werk „Christliche Mystik“.Das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek hat bereits mehrere Handschriften von Joseph von Görres selbst im Bestand, die sich auf seine Tätigkeit als Herausgeber des „Rheinischen Merkur“ 1814 bis 1816 in Koblenz beziehen. Es ist nun gelungen, eine Vorlesungsmitschrift einer unter dem Titel „Encyclopädie“ im Wintersemester 1841/42 in München von Joseph von Görres gehaltenen Vorlesung zu erwerben. Die Mitschrift stammt von dem Studenten Maximilian von Freyberg (1825-1899), Sohn des Archivars und Staatsmanns Max von Freyberg (1798-1851), der dem konservativ-katholischen Kreis um Görres angehörte. Diese studentische Vorlesungsmitschrift ist eine wichtige Quelle für die Darstellung des philosophischen Systems von Joseph von Görres. Görres selbst hat seine „Encyklopädie“ nie in Druck gegeben. Die 1891 in München erschienene Schrift „Joseph von Görres ́ Vorträge über Encyklopädie und Methodologie des akademischen Unterrichts“ beruht ebenfalls auf einer Mitschrift der Vorlesungen 1841/42, der des Franziskanerpaters Aventinus Karl.

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