Adelbert von Chamisso (1781-1838), der Dichter der Romantik, Naturforscher, Botaniker, und Weltreisende schrieb:
Ich bin Franzose in Deutschland und Deutscher in Frankreich,
Katholik bei den Protestanten, Protestant bei den Katholiken, Jakobiner
bei den Aristokraten und bei den Demokraten ein Adliger… Nirgends gehöre
ich hin, überall bin ich der Fremde.“
Seit dem 13. April 2019 hat Chamisso eine Heimstatt. Nach jahrelangen
Bemühungen wurde in der ehemaligen Dependance des einstigen
Cunersdorfer Schlosses unter großer Beteiligung von Mitgliedern des
Fördervereins Kunersdorfer Musenhof, Spendern und Vertretern der Politik das weltweit erste Chamisso-Museum eröffnet.
Es befindet sich in Kunersdorf im Oderbruch, idyllisch zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder gelegen.
Das eigentliche Schloss Cunersdorf wurde im Krieg zerstört, doch den
Schlosspark von Peter Joseph Lenné gibt es noch, hier finden wir einen
Gedenkstein für Chamisso.
Bei schönem Wetter sitzt man auch im Garten, unterm Obstbaum, und kann im Faksimile der Novelle “Peter Schlemihls wundersame Geschichte” lesen.
Die farbenfrohe und elegante Ausstellung im Museum zeigt in 5 Räumen
Leben und Werk des Künstlers, der mehrere Monate im Cunersdorfer Schloss
weilte und dort 1813 die zur Weltliteratur gehörende Novelle schrieb.
Einen Zugang zum gesamten Nachlass Chamissos bieten die digitalisierten Sammlungen
der Staatsbibliothek. Denn der Nachlass des Dichters und
Jahrhundert-Forschers hat schon lange in der Staatsbibliothek zu Berlin
seine Heimstatt gefunden.
Doch auch diese Papiere haben eine weite Reise hinter sich: Der
während des II. Weltkrieges ausgelagerte Nachlass wurde nach Kriegsende
beschlagnahmt und an die Lenin-Bibliothek in Moskau übergeben. 1958
erfolgte die Rückgabe des Nachlasses an die damalige Deutsche
Staatsbibliothek in Berlin. Im Verbundkatalog Kalliope wurden nun
sämtliche Lebenszeugnisse, Manuskripte und Korrespondenzen Chamissos aus
dem Besitz der Staatsbibliothek archivalisch und wissenschaftlich
erschlossen, seit 2014 ist der Nachlass online verfügbar.
via https://blog.sbb.berlin/ein-museum-fuer-chamisso/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen