An symbolträchtiger Stätte unternimmt die DFG einen weiteren Schritt, um das heutige
Wissen über den Holocaust weltweit für Forschung und Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Eine Delegation der größten deutschen
Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung
für die Wissenschaft in Deutschland wird in der Gedenkstätte Yad Vashem nahe Jerusalem die soeben
erschienenen ersten beiden Bände der bislang umfangreichsten
englischsprachigen Dokumentensammlung zum Holocaust an Repräsentantinnen
und Repräsentanten der israelischen Wissenschaft, Politik und
Gesellschaft übergeben. Die Übergabe ist eingebettet in ein Symposium,
zu dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Israel, Deutschland,
Österreich, Großbritannien und den USA im „World Holocaust Remembrance
Center Yad Vashem“ zusammenkommen.
Mit dem Erscheinen und der Übergabe der ersten englischsprachigen Bände
geht die bislang umfassendste und repräsentativste Sammlung und
wissenschaftliche Aufarbeitung von Dokumenten zur Judenverfolgung und
-ermordung durch das nationalsozialistische Deutschland in eine neue
Phase: Die deutschsprachige Version wird bereits seit 2004 von der DFG
gefördert; sie ist auf 16 Bände angelegt, von denen bislang zwölf
erschienen sind, und soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Holocaust-Dokumentensammlung in
mehrfacher Hinsicht bedeutsam: Die meisten Dokumente werden hier zum
ersten Mal erschlossen und zugänglich gemacht; zudem führt sie viele
zwar bereits bekannte, aber bislang nur verstreut publizierte Zeugnisse
zusammen. Die Auswahl der Dokumente konzentriert sich dabei nicht auf
die Täterseite, sondern widmet sich zu einem großen Teil den Opfern.
Schließlich wird der Holocaust in seiner gesamten geografischen
Ausdehnung erfasst und abgebildet, nicht zuletzt in den Ländern Ost- und
Südosteuropas.
Ausführliche Informationen zum Editionsprojekt „Die Verfolgung und
Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische
Deutschland 1933–1945“ finden sich auf dessen Webseite unter: http://www.edition-judenverfolgung.de
via https://idw-online.de/de/news716754
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