Herr Brosda, ist es Ihr Job, der Kulturstaatsministerin im Kanzleramt Monika Grütters zu zeigen, was eine Harke ist?
Unsere Konferenz ist keine Gründung gegen
jemanden. Sie steht für eine verstärkte Zusammenarbeit der Länder im
Sinne ihrer verfassungsmäßigen Verantwortung für die Kultur in
Deutschland. Bisher wurden unsere Themen im Rahmen der
Kultusministerkonferenz mitberaten. Das ist nicht mehr zeitgemäß, denn
es gibt eine wachsende Zahl von Themen, die über Ländergrenzen hinweg
relevant sind. Da reicht es nicht mehr aus, wenn sich jedes Land um die
Förderung seiner kulturellen Institutionen kümmert. Da müssen wir uns
enger abstimmen.
Kultur ist Ländersache. Trotzdem erscheint
die Kulturhoheit fast als bedrohtes Gut. Zum Auftrag Ihrer neuen
Konferenz gehört ausdrücklich, den kulturpolitischen Belangen der Länder
„wieder mehr Sichtbarkeit“ zu verleihen. Das zeugt von einem Defizit.
Es
zeugt vor allem davon, dass den Ländern bisher ein Resonanzraum fehlte,
sich im bundesweiten Kulturdiskurs deutlich zu artikulieren. Regional
macht das natürlich jedes Land. Wir brauchen aber ein Forum, in dem
Grundfragen der Kulturpolitik bundesweit verhandelt werden: das
kulturelle Erbe einer migrationsgeprägten Gesellschaft, die Aufarbeitung
des Kolonialismus, die Digitalisierung von Kulturgut, Kultur im
ländlichen Raum und die Stärkung von Metropolregionen außerhalb der
Bundeshauptstadt. Das sind Themen von Relevanz für die ganze Republik. ... [mehr] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.koloniales-erbe-deutschland-darf-nicht-abseits-sein.f64b5ed3-7497-49c6-9541-a3f17db7a2b2.html
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