Volker Hage, Volker Weidermann, wann und wie sind Sie beide zu Lesern geworden?
Hage: In meinem Elternhaus gab es kaum Bücher mit Literatur, eher ging es um Verkaufspsychologie und Ähnliches. Natürlich habe ich Kinderbücher gelesen, mein Lieblingsbuch war »Die rote Zora«.
Weidermann: Auch meine Eltern haben nur die üblichen Büchergilde-Bücher gehabt, das war also auch kein klassisch-bildungsbürgerlicher Haushalt. Für mich ging es mit Asterix los und dem »Kleinen Nick«. Das habe ich Hunderte Male gelesen, die Asterix-Hefte konnte ich auswendig.
Hage: Die Comics habe ich vergessen, ich habe mit Mickey Mouse angefangen!
Wer sich als junger Mensch für Literatur begeistert, will vielleicht gar kein Kritiker werden, sondern Schriftsteller. Warum sind Sie beide diesen Weg nicht gegangen?
Hage: Also, das Vergnügen, zu erzählen, schließt sich ja mit der Kritik nicht völlig aus. aber ich verrate hier mal, dass ich als junger Mann mit 21 Jahren meinen ersten Roman geschrieben habe, der dann zum Glück nicht veröffentlicht worden ist. Und als ich ein paar Jahre später zur »F.A.Z« ging, habe ich das Projekt Schriftstellerei auf die Zeit nach meiner Kritikerarbeit vertagt.
Weidermann: Für mich kam das nie infrage. Ich habe nicht einmal heimlich geschrieben. Ich habe die allergrößte Bewunderung fürs Schreiben und für die Schriftstellerei, aber mir fehlt allein schon die Fantasie, um so etwas zu machen. .... [mehr] https://www.boersenblatt.net/artikel-neuerscheinung_zu_literaturkanon.1514253.html
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