Am Mittwoch entscheidet das EU-Parlament über die Reform des
Urheberrechts. Auf dem Spiel steht dabei auch die Zukunft der Literatur.
Stimmen zu einem Jahrhundertkonflikt.
Selbst Insider
schrecken vor Prognosen zurück, wie das Europaparlament am kommenden
Mittwoch abstimmen wird. Es geht um die längst überfällige Reform des
Urheberrechts, das veraltet und für die Anforderungen der digitalen Welt
nicht mehr tauglich ist. Im Juli hatte das Parlament einen
Modernisierungsvorschlag abgelehnt, obwohl der zuständige
Rechtsausschuss diesen zuvor verabschiedet hatte. Ein ungewöhnlicher
Vorgang, dem eine ebenso ungewöhnlich harte Auseinandersetzung zwischen
Befürwortern und Gegnern der Reform vorhergegangen war.
Die
Gegner der Reform, allen voran die Piraten-Politikerin Julia Reda, haben
so irreführende Kampfbegriffe wie „Link-Steuer“ und „Zensurmaschinen“
erfunden, die nahelegen sollen, dass die im Entwurf vorgesehenen
Regelungen das sogenannte freie Internet zerstören würden. Die bisherige
Ablehnung des Reformentwurfes sorgt nun allerdings paradoxerweise
dafür, dass das Internet vor allem eine freie Spielwiese für große
Technologiekonzerne aus den USA bleibt, also Google, Facebook und Co. Erklärtes Ziel der Reform ist dagegen, marktmächtige bis -dominante Plattformen stärker in die Verantwortung zu nehmen.
So
umkämpft einzelne Regelungen auch sein mögen, so nachteilig wäre ein
grundsätzliches Nein zur Reform am Mittwoch für die gesamte
Kreativindustrie. Auf dem Spiel steht dabei auch ein scheinbar ganz
analoges Phänomen: die Autonomie der Literatur. Eine Stimmensammlung im
deutschen Literaturbetrieb. [Helge Malchow, Verleger Kiepenheuer & Witsch; Sibylle Lewitscharoff, Schriftstellerin; Jonathan Landgrebe, Suhrkamp-Verleger; Elisabeth Ruge, Literaturagentin; Joachim Unseld, Verleger der Frankfurter Verlagsanstalt und Hans Nieswandt, Autor und DJ äußern sich zum Thema] ... [mehr] https://www.welt.de/print/welt_kompakt/kultur/article181478570/Gebt-dem-Urheber-sein-Recht.html
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