Das Internet hat wissenschaftliches Arbeiten und Publizieren
grundlegend verändert. Bevor auch nur eine einzige Zitation eines
Artikels erscheint, wurde dieser im Internet bereits diskutiert,
kommentiert, heruntergeladen, weiterempfohlen und genutzt. Traditionelle
Filter wie der Journal-Impactfaktor erkennen dies nicht. Die Nachrichten aus der Chemie zeigen neue Methoden, die wissenschaftliche
Resonanz erfassen.
Kein Wissenschaftler schafft es, alle Publikationen seines Fachgebiets
zu lesen. Er ist auf Filter angewiesen, um die wichtigsten
Literaturstellen zu finden. Klassische Filter, wie der Impactfaktor, das
Zählen von Publikationen oder das Peer-Review-Verfahren reichen nicht
mehr, um einen realitätsnahen Eindruck zu geben. Die Altmetrik – kurz
für alternative Impactmetriken – ermittelt, wie sich Publikationen,
Forschungsarbeiten, Software und weitere wissenschaftliche Objekte in
öffentlichen Medien verbreiten und wie sie wirken.
Kommerzielle Literaturdatenbanken berücksichtigen hauptsächlich Artikel
aus wissenschaftlichen Zeitschriften. Die Altmetrik erfasst die Wirkung
unterschiedlichster wissenschaftlicher Arbeiten wie Konferenzbeiträge,
Software oder Bücher auf vielen Kommunikationsplattformen.
Altmetrik-Verfahren sind nicht standardisiert. Je nach Dienst
unterscheiden sich die ausgewerteten Onlinequellen und Werte. Derzeit
gibt es fünf Anbieter von alternativen Impactmetriken: Altmetric.com,
Impactstory, Plum Analytics, PLOS (= Public Library of Science) und Snowball Metrics. Welche Möglichkeiten Altmetrik für Wissenschaftler bietet und
welche Relevanz, Wirkung und Qualität die Dienste haben, erklären Uwe
Röhme und Silke Tesch in ihrem Artikel „Neue Wege in der Bibliometrie“.
Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten
aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.
via https://idw-online.de/de/news686739
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