Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland
Die nachfolgenden Kennzahlen zu den Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland beruhen auf der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS), welche jährlich vom Hochschulbibliothekszentrum (HBZ) des Landes Nordrhein-Westfalen erhoben, aufbereitet und nach Bibliotheksart – öffentliche, wissenschaftliche und wissenschaftliche Spezialbibliothek – ausgewiesen wird. Die Erhebung ist sehr umfassend und wird auf freiwilliger Basis erhoben. Es kann kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden, Datenlücken liegen aber nur wenige vor. Die Angaben der wissenschaftlichen Spezialbibliotheken sind hingegen aufgrund der geringen Rückmeldequote nicht geeignet, um allgemeine Aussagen zu treffen. Eine weitere Datenlücke besteht, da es keine statistischen Informationen über die soziodemografischen Merkmale der Besucherinnen und Besucher gibt.
1. In 9.117 Öffentlichen Bibliotheken waren 2015 insgesamt 119 Millionen physische Medien nutzbar. Im Jahr 2015 zählte die Deutsche Bibliotheksstatistik 9.117 Öffentliche Bibliotheken, welche die Bevölkerung mit Literatur versorgten. Der physische Bestand in diesen Bibliotheken wurde dabei mit 119 Millionen Medien angegeben.
2. Jede Einwohnerin beziehungsweise jeder Einwohner war im Schnitt 1,4-mal in einer Öffentlichen Bibliothek. Die Deutsche Bibliotheksstatistik zählte 2015 insgesamt 119 Millionen physische Besuche. Das bedeutet, dass im Schnitt jede Einwohnerin und jeder Einwohner 1,4-mal in einer Öffentlichen Bibliothek war und dort im Schnitt 4,4 Medien entliehen hatte. Die Anzahl der Entleihungen physischer wie virtueller Medien insgesamt lag bei 363 Millionen.
3. In einer Öffentlichen Bibliothek arbeitete 2015 Personal in Höhe von 16.480 Vollzeitäquivalenten. Die Zahl der Beschäftigten in den Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland lag bei insgesamt 69.114 Personen beziehungsweise 16.480 Vollzeitäquivalenten. Hinzu kommen rund 3.100 Vollzeitäquivalente ehrenamtlich Mitwirkender.
4. Die öffentliche Hand gab 2013 insgesamt 1,4 Milliarden Euro für Bibliotheken aus
Bund, Länder und Gemeinden gaben im Jahr 2013 laut Kulturfinanzbericht 1,4 Milliarden Euro für Bibliotheken aus. Dabei waren es vor allem die Gemeinden und Zweckverbände, die mit 49 % die größte Ausgabenlast trugen. Die Länder beteiligten sich mit 29 % an diesen Ausgaben; der Bund mit 21 %.
5. In Deutschland gab es 2015 insgesamt 741 Standorte Wissenschaftlicher Bibliotheken. In den 741 Standorten der Wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland wurden 2015 insgesamt 389 Millionen Materialien zur Verfügung gestellt. Diese Materialien wurden bei 101 Millionen physischen Besuchen – das entspricht 1,2 Besuchen je Einwohnerin und Einwohner – gesichtet. 87 Millionen physische Materialien wurden entliehen. Das entspricht durchschnittlich 1,1 Entleihungen je Bürgerin und Bürger in Deutschland.
6. Den Wissenschaftlichen Bibliotheken stand Personal in Höhe von 10.998 Vollzeitäquivalenten zur Verfügung. In den Wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland war 2015 Personal in Höhe von 10.998 Vollzeitäquivalenten beschäftigt.
7. Bund, Länder und Gemeinden gaben 2013 insgesamt 660 Millionen Euro für
Wissenschaftliche Bibliotheken aus. Der Kulturfinanzbericht weist für 2013 Ausgaben der öffentlichen Hand gesondert für Wissenschaftliche Bibliotheken in Höhe von 660 Millionen Euro aus. Zu beachten ist, dass die zugrundeliegende haushaltssystematische Abgrenzung hierunter auch staatliche Archive fasst.
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