Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) verhandelt im Rahmen des Projektes DEAL im Auftrag der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen
mit den großen Wissenschaftsverlagen Elsevier, Springer Nature und
Wiley über einheitliche, bundesweite Lizenzverträge. Diese Verträge
sollen zukünftig den Zugriff auf das gesamte Zeitschriftenportfolio
dieser Verlage für alle teilnehmenden Einrichtungen ermöglichen.
Teilnehmende Einrichtungen sind über
200 Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen.
Gefordert werden in den Verhandlungen ein dauerhafter Volltextzugriff
auf das gesamte Titel-Portfolio der Verlage, dass alle Publikationen von
Autorinnen und Autoren aus deutschen Einrichtungen Open Access
geschaltet werden und vor allem angemessene Preise nach einem einfachen
Berechnungsmodell, die sich am Publikationsaufkommen orientieren.
Während eine Einigung mit den Verlagen Wiley und Springer für das
Lizenzjahr 2018 absehbar ist und entsprechende Übergangsregelungen
bereits vereinbart wurden, konnte mit Elsevier bislang keine Einigung
erzielt werden. Trotz mehrerer Verhandlungsrunden seit Mitte 2016 hat
der Verlag bislang kein tragfähiges Angebot vorgelegt. Nachdem bereits
über 60 Einrichtungen in Deutschland ihre Verträge für das Lizenzjahr
2017 nicht verlängert haben, hat das Konsortium Baden-Württemberg
daher den bisherigen Landesvertrag ebenfalls nicht verlängert und zum
01.01.2018 gekündigt. Alle Einrichtungen, deren Verträge zum Ende des
Jahres auslaufen, sind dem Aufruf der HRK ebenfalls gefolgt. Zum Ende dieses Jahres haben inzwischen etwa 200 Einrichtungen ihre Verträge mit Elsevier gekündigt. Eine entsprechende Liste findet sich unter http://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/. Zusätzlich
sind zahlreiche Herausgeberinnen und Herausgeber von Zeitschriften, die
bei Elsevier erscheinen, von ihren Ämtern zurückgetreten.
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