Es geht um 22.4 Mio EUR, welche die
Schweizer Hochschulen alleine den drei grossen Verlagen Elsevier,
Springer und Wiley jährlich für Zeitschriften bezahlen.
In 6 Wochen könnte es sein, dass dieses
Geld nicht mehr an diese Verlage fliesst. Am 16 Oktober erhielten die Schweizer Hochschulen von Michael Hengartner, Präsident von
swissuniversities einen Brief, wonach Vorbereitungen zu treffen sind,
sollten die Ende Jahr auslaufenden Verträge nicht erneuert werden.
Seit einem Jahr versucht ein
Verhandlungsteam mit Vertretung von Rektor/innen, Forschenden,
Bibliotheken und des Schweizer Konsortiums Read & Publish Verträge
mit den drei Grossen zu erreichen. Die Ziele dieser Verhandlungen wurden
vorgängig in einem fortschrittlichen Factsheet, welches sich an den Verhandlungsgrundsätzen von LIBER orientiert, angekündigt.
Während andere Länder nun schon seit
mehreren Jahren Offsetting-Agreements mit diversen Verlagen abschliessen
und dadurch den Open Access Output ihrer „eigenen“ Artikelproduktion
steigern, hat die Schweiz bisher von der Seitenline zugesehen und den
Verlagen weiterhin Millionen für Closed Access hinterhergeworfen. Anfang
dieses Jahres haben einige Hochschulen immerhin mit RSC ein erstes, jedoch intransparentes Read & Publish Agreement geschlossen.
Gemäss dem Factsheet von swissuniversities wollte man eigentlich schon 2019 ein Read & Publish Agreement mit Springer Nature haben . Allerdings wurde Mitte (!) 2018 still und leise im Fliesstext auf der OA-Webseite von Swissuniversities folgender Satz eingefügt:
Im Interesse eines erfolgreichen Transformationsprozesses passte swissuniversities auf Wunsch von Springer Nature die im März 2018 kommunizierte Agenda an und vereinbarte für 2019 eine Übergangslösung.Wie das Beschaffungsportal simap.ch zeigt, kostete diese euphemistisch genannte „Übergangslösung“ 5.2 Mio EUR.
Gemäss der Open Access Strategie
(2017) von swissuniversities sollen 2024 alle von öffentlichen Geldern
finanzierten wissenschaftlichen Publikationen „der Schweiz“ frei
zugänglich sein. Wenn dieses Ziel noch erreicht werden soll, muss nun
Einiges geschehen. Beim Aktionsplan ist man in diversen Bereichen in
Verzug:
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