NFDI4Life, die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für
die Lebenswissenschaften, ist ein Konsortium von Fachcommunities und
Informationsinfrastrukturen aus dem gesamten Fachbereich Lebenswissenschaften.
Das Netzwerk hat am 09.11.2018 ein Positionspapier veröffentlicht, in dem
es seine Strategie, Hintergründe, Anforderungen und Ziele erläutert. Zugleich
ist die NFDI4Life-Website online gegangen, auf der das Konsortium neben dem
Positionspapier künftig weitere Informationen bereitstellt und über aktuelle
Entwicklungen berichtet.
Die lebenswissenschaftliche Forschung erlebt als Ergebnis
der zunehmenden Digitalisierung anhaltend einen rasanten Zuwachs an
Forschungsdaten, die bewältigt werden müssen und weiter genutzt werden können.
Dabei spielen interdisziplinäre, translationale und datenanalytische Ansätze
zur Datennutzung eine immer wichtigere Rolle. Um diese Entwicklungen
bestmöglich zu unterstützen, gilt es, das Teilen und Veröffentlichen von
Forschungsdaten zu fördern und zu erleichtern. Hierfür muss das
Forschungsdatenmanagement nach sogenannten FAIR-Prinzipien (Findable,
Accessible, Interoperable und Re-usable) umgesetzt werden. Damit verbunden ist
ein umfassender Kulturwandel in der lebenswissenschaftlichen Forschung, der
initiiert und begleitet werden muss.
Die Gründung von NFDI4Life trägt diesen Entwicklungen und
Anforderungen Rechnung. Dabei setzt das Konsortium neue Impulse und vernetzt
bereits vorhandene Initiativen, so dass Forschungsdaten möglichst weitgehend,
z.B. mit der wissenschaftlichen Literatur und existierenden Daten, verknüpft
werden können. Ziel ist es zudem, innovative Dienste zu Forschungsdaten
anzubieten, die dann synergetisch genutzt werden können.
Das NFDI4Life-Konsortium hat sich Ende 2017 formiert. Es
setzt sich zusammen aus über 20 Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen, die
entweder den gesamten Bereich der Lebenswissenschaften abdecken oder einzelne
Subdomänen vertreten. Die beteiligten Forschungsinstitute arbeiten entweder
fachspezifisch im Bereich der Lebenswissenschaften - also Medizin,
Biodiversität, Ernährungs-, Agrar- und Umweltwissenschaften - oder
methodenspezifisch im Bereich der Datenwissenschaften. Das Konsortium umfasst
sowohl universitäre als auch außeruniversitäre Partner der Leibniz- und
Fraunhofer-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Ressortforschung.
Es bildet somit die institutionelle Vielfalt der deutschen Wissenschaftslandschaft
ab. Damit erfüllt NFDI4Life die
umfänglichen Ansprüche an eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur.
In seinem Positionspapier "Leistung ausVielfalt" hat der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) 2016
empfohlen, eine koordinierte Forschungsdateninfrastruktur für Deutschland
(NFDI) aufzubauen. Ziel ist es, die Interoperabilität der Datenbestände,
niedrigschwellige und nachhaltige Zugänglichkeit zu Forschungsdaten und die
kontinuierliche, wissenschaftsgetriebene Weiterentwicklung entsprechender Dienste
zu gewährleisten. Derzeit entsteht die NFDI als ein arbeitsteilig angelegtes,
bundesweites Netzwerk aus domänenspezifischen Konsortien. Die gesamte
Infrastruktur soll zukünftig ein verlässliches und nachhaltiges
Service-Portfolio bereitstellen, welches den generischen und
domänenspezifischen Bedarf des Forschungsdatenmanagements in Deutschland
abdeckt. Die Dienste stehen dann Forschenden fach-, institutionen- sowie
bundesländerübergreifend zur Verfügung.
Das NFDI4Life-Konsortium soll Teil dieser Nationalen
Forschungsdateninfrastruktur werden. Die Partnerinstitutionen betreiben
einerseits fachspezifische Methodenforschung und schaffen Informationsservices
für die Lebenswissenschaften. Andererseits entwickelt das Netzwerk generische
Dienste für die gesamte Nationale Forschungsdateninfrastruktur, zum Beispiel
Lehr- und Trainingsangebote. Darüber hinaus stehen die Förderung der guten
wissenschaftlichen Praxis im Umgang mit Forschungsdaten sowie die Umsetzung der
FAIR- Prinzipien im Mittelpunkt der Arbeit.
Die Partner im Konsortium NFDI4Life:
- BIPS GmbH - Leibniz -Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie
- Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin - Freie Universität Berlin
- CeBiTec - Center for Biotechnology
- de.NBI - Deutsches Netzwerk für Bioinformatik Infrastruktur
- DIMDI - Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information
- Fraunhofer FIT (Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik)
- Fraunhofer SCAI (Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen)
- GFBio (Gesellschaft für Biologische Daten e.V.)
- HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien)
- IPK - Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung
- KTBL - Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.
- Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPI) (https://www.mpi-bremen.de/)
- Medizinischer Fakultätentag
- RKI (Robert Koch-Institut)
- RRZK (Regionales Rechenzentrum der Universität zu Köln)
- TiHo - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
- TMF (Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V.)
- ULB - Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
- USB Köln - Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- ZALF (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V.)
- ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften
- Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (University Bremen/MARUM/AWI)
Das Positionspapier und weitere Informationen unter http://www.nfdi4life.de
via http://www.inetbib.de/listenarchiv/msg64988.html
via http://www.inetbib.de/listenarchiv/msg64988.html
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