Der Fachinformationsdienst Geschichtswissenschaft bietet seit November
2018 Zugang zu 55.000 digitalisierten Interviews, die in 62 Ländern und
41 Sprachen vor allem mit Überlebenden des Holocaust aufgezeichnet
wurden. Auch Interviews mit Zeugen nationalsozialistischer Verbrechen und
anderer während des Nationalsozialismus Verfolgter (z. B. Zeugen
Jehovas, Sinti und Roma, Homosexuelle, Überlebende der „Aktion T4“)
finden sich darunter. Seit kurzem wurde dieser Bestand durch
Interviewsammlungen zu anderen Genoziden (z. B. Armenien 1915 – 1923,
Nanjing Massaker 1937/38, Kambodscha 1975 – 1979, Ruanda 1994) noch
einmal ergänzt.
Die USC Shoah Foundation, die 1994 nach den
Dreharbeiten zu „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg gegründet wurde,
hat mit der detailliert erschlossenen Sammlung die weltweit
umfangreichste Interviewdatenbank zur Geschichte des Holocaust und des
Nationalsozialismus geschaffen.
Die Plattform, die mittlerweile
vom Anbieter ProQuest vermarktet wird, bietet durch eine tiefe
Erschließung und die umfangreiche Transkription nicht-englischsprachiger
Interviews detaillierte Suchmöglichkeiten und die exakte Ansteuerung
inhaltlich relevanter Interviewsegmente und bietet vielfältige Impulse für die historische Forschung.
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