Das Mittelelbische Wörterbuch beschreibt den Mundartwortschatz der nördlichen und mittleren Regionen Sachsen-Anhalts. Es enthält nicht nur Angaben zur Bedeutung, Lautung und regionalen Verbreitung der Wörter, sondern auch zu deren Sprachverwendung in Form von Beispielsätzen, Sprichwörtern und regional gewachsenen Volksweisheiten. Bei der Erarbeitung beziehen sich die Wissenschaftler auf Sprachmaterial, das zwischen 1936 und 1958 mithilfe von Fragebögen erhoben wurde, sowie auf historische Quellen, Veröffentlichungen und private Mundartsammlungen.
Die Geschichte des Dialektwörterbuchs reicht weit zurück: 1935 wurde das Projekt von Dr. Karl Bischoff in Magdeburg begonnen. Nachdem er 1951 als Professor für Deutsche Philologie an die Martin-Luther-Universität berufen wurde, gelangten die Arbeiten zum Wörterbuch nach Halle. 1958 verließ Bischoff die DDR und ging nach Mainz, wo er fortan lehrte. Nach der Wende 1992 wurde die Arbeit am Wörterbuch fortgesetzt. Die ersten zwei Bände wurden gemeinsam mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegeben. Sie dokumentieren den Wortschatz anhand der Anfangsbuchstaben A-G und H-O.
Die digitale Version wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Paul Molitor und Dr. Jörg Ritter vom Institut für Informatik aufgebaut. Sie bietet eine Vielzahl an Suchfunktionen, die den Zugriff auf das Material nach unterschiedlichen Fragestellungen ermöglicht. Der dritte und letzte Band (P-Z) des Wörterbuchs, das maßgeblich von Dr. Ulrich Wenner bearbeitet wird, wird nach Veröffentlichung ebenfalls digital zur Verfügung gestellt.
Das Mittelelbische Wörterbuch wurde als Akademievorhaben durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung sowie durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert. Mehr Informationen stehen zur Verfügung unter https://www.germanistik.uni-halle.de/altgermanistik/forschungsschwerpunkte/mittelelbisches_woerterbuch/
via https://idw-online.de/de/news705970
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