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Donnerstag, 2. August 2018

Sturmhöhen der Fantasie: Zum 200. Geburtstag von Emily Bronte / Susan Vahabzadeh In: SZ 29.07.2018

Im März dieses Jahres hat die New York Times ihre "Overlooked Orbituaries" veröffentlicht, Nachrufe auf große Frauen, von denen zu ihrer Zeit kaum einer Notiz nahm. Charlotte Brontë, die "Jane Eyre" geschrieben hat und die langlebigste und produktivste der drei Brontë-Schwestern war, stand auf dieser Liste. Emily, die Autorin von "Sturmhöhe", kam nicht darauf vor. Emily, die vor 200 Jahren, am 30. Juli 1818 geboren wurde, ist dafür drei Jahre zu früh gestorben - die New-York-Times-Liste setzt erst 1851 ein. Hätte es diesen Nachruf gegeben, so hätte er ohnehin einem Schriftsteller namens Ellis Bell gegolten. Der stand als Autor in der ersten Ausgabe von "Sturmhöhe".
1846 hatten die drei erstmals einen Gedichtband veröffentlicht, als Ellis, Acton und Currer Bell - das waren die männlichen Pseudonyme, die Emily, Anne und Charlotte benutzten. "Wir wollten uns nicht als Frauen erklären", schrieb Charlotte später, nach dem Tod ihrer Schwester, "weil wir den vagen Eindruck hatten - ohne unsere Werke zu diesem Zeitpunkt als feminin zu empfinden -, Autorinnen würden wohl mit einigem Vorurteil betrachtet werden." Sie schrieb das 1850, im Vorwort zur zweiten Ausgabe von "Sturmhöhe", dort enthüllte sie die wahre Autorenschaft aller bis dahin von den Bell-Brüdern verfassten Werke. Nicht einmal ihr Vater, der als Reverend Brunty aus Irland nach Yorkshire gekommen war, wusste, dass sich hinter den Bell-Brüdern seine eigenen Töchter verbargen. ... [mehr] https://www.sueddeutsche.de/kultur/englische-literatur-sturmhoehen-der-fantasie-1.4074007

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