Der Deutsche Bibliotheksverband, Wikimedia Deutschland und das Bündnis
Freie Bildung haben ARD und ZDF dazu aufgerufen, Inhalte mit
Bildungsbezug unter dem Motto "Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!"
dauerhaft und möglichst unter freier Lizenz online zur Verfügung zu
stellen. Sie beklagen: Trotz eindeutigem Bildungsauftrag und
öffentlicher Finanzierung hätten die Sender bisher nur wenige ihrer
Produktionen für den Unterricht oder freie Wissensplattformen wie
Wikipedia freigegeben. Mit der Kampagne wollen die Beteiligten auch eine
breitere Debatte über Auftrag und Praxis des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks anstoßen.
Die drei Organisationen haben eine Petition aufgesetzt,
die Interessenten bis zum 3. Juli mitzeichnen können. "Dokumentationen,
Grafiken, Interviews und O-Töne aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk
können den Unterricht in deutschen Klassenzimmern bereichern",
begründen sie ihren Appell. Oft sei es bislang aber nutzungs- oder
urheberrechtlich gar nicht möglich, die Inhalte herunterzuladen,
anzupassen oder in den eigenen Unterricht aufzunehmen.
Die Probleme fangen demnach schon mit den Mediatheken der
Rundfunkanstalten an: Eigentlich dürfen Sendungen daraus nur "zu
Privatzwecken" abgerufen und gestreamt werden. In den meisten
Bundesländern gilt Unterricht spätestens ab der Mittelstufe oder in
klassenübergreifenden Kursen als "öffentlich". Auch zu Bildungszwecken
darf hier eigentlich nichts ohne ausdrückliche Genehmigung vorgeführt
werden, Ausnahmen sind zwar im
"Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz" (UrhWissG) geregelt. Demnach
ist es aber nicht zulässig, geschützte Sendungen vollständig zu zeigen.
Bearbeiten oder Kürzen ist gemäß den Nutzungsbedingungen ebenfalls
untersagt. ... [mehr] https://heise.de/-4675523
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