Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt/Main haben in einem umfangreichen Projekt
römische Funde aus Stockstadt am Main (Bayern) aufgearbeitet und digital
erfasst. Die Arbeiten bilden die Voraussetzung für künftige Forschungen
und für eine Neukonzeptionierung des Museums in Stockstadt.
Auf dem heutigen Stadtgebiet des Marktes Stockstadt am Main bestand von
etwa 100 bis 270 n. Chr. einer der bedeutendsten Standorte am römischen
Main-Limes. Das Kastell beherbergte nacheinander mehrere römische
Hilfstruppen, am längsten die cohors I Aquitanorum veterana equitata,
einer Einheit aus ca. 500 Fußsoldaten und 120 Reitern, die ursprünglich
im heutigen Südwest-Frankreich ausgehoben worden war. Dem Militärlager
schloss sich eine ausgedehnte Siedlung (vicus) an, die von der Garnison,
aber wohl auch vom Germanienhandel profitierte.
International bekannt ist das römische Stockstadt vor allem durch sein
Mithras-Heiligtum (Mithräum), die steinernen Weihealtäre von sog.
Benefiziariern (beneficiarii consulares), einer Art Militärpolizei und
Zollaufsicht des röm. Statthalters, zwei bronzene Gesichtsmasken von
Reiterhelmen sowie einen Münzschatz von 1315 Silbermünzen (denarii).
Diese Funde werden heute im Saalburgmuseum, in der Archäologischen
Staatssammlung München bzw. im Stiftsmuseum Aschaffenburg aufbewahrt und
präsentiert.
Diese Bestände für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit
systematisch zu archivieren und zu erschließen, ist das Ziel eines
bayerisch-hessischen Kooperationsprojekts der Marktgemeinde Stockstadt
a. M., der Goethe-Universität Frankfurt und der Landesstelle für die
nichtstaatlichen Museen in Bayern, das Ende 2019 nach neun Monaten
abgeschlossen wird. Die Funde sind nun nach den aktuellen Standards für
Kulturgüter in einer Mediendatenbank der Landesstelle für die
nichtstaatlichen Museen in Bayern digital recherchierbar erfasst. Von
Anfang 2020 an soll die Datenbank über die Homepage des Marktes
Stockstadt online nutzbar sein.
http://Bilder zum Download stehen unter: http://www.uni-frankfurt.de/83879025 zum Abruf bereit
http://Bildtext:
http://Bild 1: Sigillata-Schüssel aus Gallien, 2. Jahrhundert nach Christus.
http://Bild 2: Römische Grabbeigaben aus Stockstadt.
http://Fotos: GU
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