Die DFG fördert in den kommenden drei
Jahren den Aufbau eines Verbundkatalogs und eines Portals
„Orient-Digital“ für orientalische Handschriften in Deutschland. Unter
Leitung der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin arbeiten die
Forschungsbibliothek Gotha, die Bayerische Staatsbibliothek München, das
Universitätsrechenzentrum Leipzig und weitere bestandshaltende
Einrichtungen dabei eng zusammen.
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt mehr als 3.500 Handschriften,
überwiegend in arabischer, persischer und türkischer Sprache. Die
Sammlung ist damit nicht nur die drittgrößte ihrer Art in Deutschland,
sondern von beeindruckender Bandbreite der vertretenen Themenbereiche,
darunter Theologie und Jurisprudenz, Medizin, Alchemie und Naturkunde,
Grammatik, Lexikografie und Literatur. Diese Orientalia wurden vor allem
im 19. Jahrhundert durch Ulrich Jasper Seetzen (1767-1811) während
seiner Orientreisen für die Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg erworben
und von Wilhelm Pertsch (1832-1899) erschlossen. Seine Kataloge werden
auch heute noch als fundierte Grundlagenforschung geschätzt. Gleichwohl
waren bislang die Sichtbarkeit der kostbaren Sammlung und der Zugang zu
diesen nur in gedruckter Form vorliegenden Katalogen begrenzt.
Dank des Drittmittelprojekts soll diese Lücke nun gefüllt werden.
Geplant ist, die Metadaten orientalischer Handschriften in die Datenbank
„Orient-Digital“ einzubinden sowie Verknüpfungen zu Digitalisaten zu erstellen. Im Förderzeitraum werden Erfassungsstandards etabliert und die Daten aus den gedruckten
Altkatalogen der teilnehmenden deutschen Institutionen normgerecht
erfasst. Mit Abschluss des Projektes sollen dann rund 22.000
Handschriften im Portal sowie forschungsrelevante Daten nachgewiesen
sein.
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