Die neue Online-Ausgabe „The Global Art Market under the Spanish Empire
1500-1800“ des englischsprachigen „Journal for Art Market Studies“
(JAMS) des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin führt
zurück in die Zeit der Globalisierung im 16. Jahrhundert, als die
sogenannte Silber-Route Spanien und Europa mit Südamerika und China
verband. Die erste Weltumsegelung 1519 durch Fernando Magallanes und
Juan Sebastián Elcano hatte zur Entdeckung Amerikas geführt und ebnete
nicht nur für die wissenschaftlichen Forschungen, sondern auch für
interkontinentale Handelsbeziehungen den Weg. Die Schiffsroute der
spanischen Manila-Galeonen, die zur Zeit des spanischen Kolonialreiches
den Warenverkehr zwischen Manila, der Hauptstadt der von Neuspanien aus
als Subkolonie verwalteten Philippinen, und Acapulco besorgte,
transportierte auch Kunst- und Kulturgegenstände, und zwar in beide
Richtungen. Dr. Pilar Diez del Corral Corredoira, die die letzte Ausgabe
des JAMS in diesem Jahr als Gastherausgeberin konzipiert hat, geht
darauf in ihrer Einleitung explizit ein. Sie lehrt im
kunstgeschichtlichen Forschungsbereich „Museums, Markets, and Critical
Heritage“ an der Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) in
Madrid.
Des Weiteren befasst sich der Autor Felipe Álvarez de Toledo in der
Ausgabe mit Sevilla als künstlerischem Zentrum und kann anhand von Daten
belegen, dass es sich hier nicht nur um einen wichtigen Hafen, sondern
auch um ein Zentrum mit Hunderten von aktiven Künstlern handelte. Der
Aufsatz von Miguel Ángel Herrero Cortell verfolgt die Auswirkungen
geographischer Expansion auf den Handel mit Malpigmenten und
Färbesubstanzen, die nach 1500 vermehrt aus Asien und Lateinamerika nach
Europa kamen.
Mit dieser Ausgabe sollen weitere Forschungen zu diesem Bereich in der
Kunstmarktforschung angeregt werden. Daher schließt die Ausgabe mit
einem Interview mit Prof. Dr. Luisa Elena Alcalá, die eine führende
Forscherin auf diesem Gebiet ist. Sie veröffentlichte unter anderem 2014
zusammen mit Jonathan Brown das Buch „Painting in Latin America,
1550–1820. From Conquest to Independence“ (Yale University Press) und
war kürzlich eine der Kurator*innen der Ausstellung „Pinxit Mexici.
Painted in Mexico 1700–1790“ im Los Angeles County Museum of Art und the
Metropolitan Museum of Art (2017–2018).
Inhalt der letzten Ausgabe im Jahr 2019:
1. Editorial
2. Pilar Diez del Corral Corredoira - Introduction
3. Ana Diéguez-Rodríguez - The artistic relations between Flanders and
Spain in the sixteenth Century: an approach to the Flemish painting
trade
4. Miquel Àngel Herrero-Cortell - Las colores de un Imperio. Hispanic
production and international trade of pigments and pictorial materials
in the sixteenth century
5. Akemi Luisa Herráez Vossbrink - The Circulation of Zurbarán and Murillo’s paintings in the New World
6. Felipe Álvarez de Toledo López-Herrera - Beyond Murillo: New
Data-Driven Research on the Painting Market in Early Modern Seville
7. Pilar Diez del Corral Corredoira - Interview with Luisa Elena Alcalá
Die neue JAMS-Ausgabe „The Global Art Market under the Spanish Empire 1500-1800“ ist online: https://fokum-jams.org/index.php/jams/issue/view/11
via https://idw-online.de/de/news728968
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