Die baden-württembergische Stadt Weinsberg hat ein Raubkunst-Gemälde aus
der Sammlung des von den Nationalsozialisten verfolgten jüdischen
Kunstsammlers Max Stern zurückgegeben - und gleich wieder gekauft. Es
handelt sich um "Die Weiber von Weinsberg" des Niederländers Gerrit
Claesz Bleker aus dem Jahr 1624, das im Weibertreu-Museum der Stadt
hängt. Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens
Kunststiftung und privater Spender konnte die Kommune das Bild für eine 'moderate fünfstellige Summe' zurückerwerben. Die Stadt Weinsberg wird das Gemälde wieder in ihr Weibertreu-Museum
hängen. Bleker (1592/93 - 1656) malte eine bei vielen Künstlern beliebte
Szene aus der Historie der Stadt. Konrad III., König des
römisch-deutschen Reiches, nahm 1140 die Burg in Weinsberg ein. Die
Frauen ließ er frei und erlaubte ihnen, alles mitzunehmen, was sie
tragen konnten. Doch statt ihrer Habseligkeiten luden sich die
Weinsbergerinnen ihre Männer auf den Rücken. Als sich Konrads Soldaten
empörten, soll der König gekontert haben: "Eines Königs Wort gilt".
Das Max Stern Art Restitution Project forscht seit Jahren nach rund
400 Kunstwerken aus der Sammlung. Insgesamt 17 Werke wurden bereits
restitutiert, also den Erben Sterns zurückgegeben. Dabei handelt es sich
um eine Stiftung, die unter anderem die Hebräische Universität in
Jerusalem sowie zwei kanadische Hochschulen fördert.
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