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Aus dem Inhalt:
Roboter in Bibliotheken und die flexible Ordnung von Sammlungen / Roland Früh
Ein Teil der traditionellen Arbeit wird in naher Zukunft von Maschinen,
oder ‚Applikationen‘ übernommen und es wird diskutiert, ob die
Menschheit von der gewonnenen Zeit profitiert oder sich überflüssig
macht. Digitale Applikationen und Roboter werden auch in Bibliotheken
Aufgaben übernehmen, aber wie werden wir Roboter tatsächlich antreffen?
Der Text fasst die Ergebnisse aus Studien des Forums LIKE am Max Planck
Institut Luxemburg und Diskussionen mit Fachspezialisten für
RFID-Technologie zusammen und stellt mögliche Geräte für Bibliotheken
vor. Welche Vorteile eine Automatisierung für die Benutzung hat, zeigt
zuletzt das Fallbeispiel der Dynamischen Ordnung in der Kunstbibliothek
Sitterwerk in St. Gallen.
Handling von Offsetting-Verträgen – ein MPDL-Werkstattbericht / Michael Schlachter; Adriana Sikora
Offsetting-Verträge sind ein konkretes Instrument der
Open-Access-Transformation. Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick
in die Arbeit mit den bestehenden Offsetting-Verträgen der Max Planck
Digital Library. Von der Identifikation berechtigter Artikel bis zu
Reporting und Rechnungsbearbeitung werden alle Prozesse, Arbeitsabläufe,
Herausforderungen und Probleme, die bei der praktischen Umsetzung
dieser neuartigen Pilot-Vereinbarungen entstehen, dargestellt und die
Notwendigkeit einer Automatisierung der Prozesse wird aufgezeigt.
Einführung eines Virtual Bookshelf für die HSG-Lehrbuchsammlung – ein Praxisbericht / Sandra Buob; Matthias Nim
Für die Verbesserung der Sichtbarkeit von E-Books gibt es bereits
verschiedene sogenannte Blended Shelfs, die E-Books und Printbücher
gleichzeitig anzeigen können. Mittels Touchscreen-Funktionen lässt sich
der Bestand durchsuchen, eingrenzen und genauer ansehen. Im Rahmen eines
Projektes an der Universitätsbibliothek St. Gallen (HSG) wurde zu
Beginn des Herbstsemesters 2017 ein solches Rechercheinstrument für die
Lehrbuchsammlung entsprechend den eigenen Bedürfnissen realisiert. Mit
diesem Praxisbericht soll gezeigt werden, welche Überlegungen,
„Stolpersteine“ und Lösungen dieses Projekt begleitet haben.
Learning from Digital Library Evaluations: The Europeana Case - Aus Evaluationen digitaler Bibliotheken lernen: Das Fallbeispiel Europeana / Juliane Stiller; Vivien Petras
Im vorliegenden Artikel analysieren wir Evaluationsstudien der digitalen
Bibliothek Europeana von 2009 bis heute. Unter Berücksichtigung von
Saracevic’ Evaluationsframework für digitale Bibliotheken werden die
Studien nach ihren Konstrukten, Kontexten, Kriterien und Methodologien
kategorisiert. Die Analyse konzentriert sich auf Studien, die
Dienstleistungen oder einzelne Komponenten von Europeana evaluieren, und
zeigt Lücken in der Evaluation bestimmter Aspekte von Europeana auf.
Schließlich werden Strategien diskutiert, um ein Evaluationsarchiv zu
entwickeln, welches sowohl der Langzeitarchivierung dient als auch
Vergleiche von Evaluationsergebnissen unterstützt.
Herausforderungen einer Modernisierung im laufenden Betrieb: Die Campusbibliothek der Universität Kassel / Axel Halle
Die Campusbibliothek der Universität Kassel wurde 1981–1988 errichtet.
2006 wurden im Rahmen einer Flächenbedarfsanalyse erhebliche
Brandschutzmängel festgestellt. Die Sanierung erfolgt bei laufendem
Betrieb in drei Bauabschnitten, deren erster im April 2017
fertiggestellt wurde. Im Planungs- und Sanierungszeitraum wurde ein
umfassender organisatorischer und konzeptioneller Transformationsprozess
vollzogen. Neben der vollständigen Nutzerselbstbedienung werden
qualitativ hochwertige, differenzierte Lernmöglichkeiten geboten.
Aktives Forschungsdatenmanagement / Heike Neuroth; Claudia Engelhardt; Jochen Klar; Jens Ludwig; Harry Enke
Forschungsdatenmanagement und damit einhergehend
Forschungsdatenmanagementpläne nehmen national und international an
Bedeutung zu. Nicht nur, dass verschiedene Förderorganisationen wie die
National Science Foundation (USA), der Schweizerische Nationalfonds
(SNF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Europäische
Kommission mit Horizon 2020 (H2020) bereits bei Projektanträgen Auskunft
über den Umgang mit den nachgenutzten oder erstellten Forschungsdaten
verlangen, es beschäftigen sich auch mehr und mehr Initiativen wie zum
Beispiel international die Research Data Alliance oder in Deutschland
die DINI/nestor-Arbeitsgruppe Forschungsdaten mit dem Thema.
International setzt sich dabei mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass
es im Umgang mit Forschungsdaten nicht mit einem einmaligen Erstellen
eines Forschungsdatenmanagementplans getan ist, sondern dass sich die
Pläne aktiv dem Verlauf des Forschungsprozesses anpassen und für
verschiedene Bedarfe zur Verfügung gestellt werden müssen. So kann es
sinnvoll und notwendig sein, weitere Beteiligte wie zum Beispiel
IT-Support oder übergeordnete Datenmanager beim Erstellen und
Aktualisieren eines Forschungsdatenmanagementplans zu berücksichtigen.
Daher muss ein Werkzeug zur Unterstützung von diesen Plänen über das
bloße Ausfüllen von Vorlagen der Förderorganisation hinaus weitere
Aufgaben erfüllen und so den gesamten Prozess des
Forschungsdatenmanagements unterstützen. Der Research Data Management
Organiser (RDMO) ist ein solches Werkzeug, das im Rahmen eines
DFG-Projektes entwickelt und mit Hilfe unterschiedlicher Gruppen von
Nutzenden getestet wurde. Das RDMO-Tool ist multilingual, flexibel an
Community- und Organisationsanforderungen anpassbar und unterstützt
verschiedene Aufgaben wie zum Beispiel unterschiedliche
Export-Funktionen oder die Erledigung zeitlich gebundener Tasks. In
einem DFG-Nachfolgeprojekt, das Ende 2017 gestartet ist, werden in RDMO
wichtige Erweiterungen sowohl technischer Art als auch bezogen auf
verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit vorgenommen.
Das neue Lern- und Informationszentrum (LIZ) der
Landesbibliothek Oldenburg. Umbau und Neukonzeption des
Benutzungsbereichs einer Magazinbibliothek / Corinna Roeder
Im Sommer 2017 wurde das neue Lern- und Informationszentrum (LIZ) der
Landesbibliothek Oldenburg eingeweiht. Beim Umbau innerhalb der Kubatur
des denkmalgeschützten Bibliotheksgebäudes wurden zwei bisher räumlich
getrennte Benutzungsbereiche mit einer neuen Treppenanlage und einem
Fahrstuhl über drei Etagen verbunden und zusätzlich um ehemalige
Magazinflächen erweitert. In dieser großzügigen, barrierefreien und
vielseitig nutzbaren Bibliothekslandschaft sind jetzt sämtliche
bibliothekarischen Benutzerservices mit Ausnahme der Leihstelle
integriert. Die vorhandene Innenraumgestaltung der Landesbibliothek vom
Beginn der 1980er Jahre wurde im neuen LIZ sensibel aufgegriffen und
modern interpretiert.
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