Die Publikation „Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung: Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt“ (erschienen im September 2016) liefert erstmals einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten zur Vermittlung und Vernetzung des kulturellen Erbes einzelner Bundesländer in Deutschland. Sukzessive werden einzelne Beiträge der Publikation in der Reihenfolge des Inhaltsverzeichnisses veröffentlicht. Weiterhin können die Beiträge als PDF heruntergeladen und – da sie unter einer CC BY-ND 4.0 Creative Commons Lizenz stehen – nachgenutzt und weiterverwendet werden. Eine Auflistung aller bereits veröffentlichten Artikel findet sich bei den Hintergrundinformationen.
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Anna Greve für den Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen „Alle Menschen streben von Natur nach Wissen“, schreibt Aristoteles (384–322 v. Chr.) zu Beginn seiner Metaphysik und definiert damit einen universalen menschlichen Anspruch.[1] Bis zur Philosophie der Aufklärung kristallisierte sich die Charakterisierung und Anerkennung des Menschen als vernunftbegabtes Wesen heraus, das wissen will und sich über das Fragen-Stellen und deren kontroverse Erörterung die Welt erschließt.[2] Mit Bezug auf Francis Bacon (1561–1626) prägte Wilhelm Liebknecht (1826–1900) den Leitsatz „Wissen ist Macht“ als zentralen Ausspruch innerhalb der Arbeiterbewegung.[3] Dieser Anspruch einer Demokratisierung von Informationszugängen ist angesichts der zur Verfügung stehenden digitalen Medien heute weitestgehend eingelöst, dessen Folgen sind derzeit aber noch nicht absehbar. Aktuell sieht sich Europa herausgefordert durch eine große Anzahl von aus anderen Weltgegenden geflüchteten Menschen, die nicht nur Schutz suchen, sondern folgerichtig den stets von Europa aus propagierten Lebensstil und Wertekanon nun auch für sich reklamieren (werden). Internet und soziale Medien haben nicht nur das Begehren geweckt, sondern nun auch die globale Mobilität in Gang gesetzt. Kulturelle Teilhabe im 21. Jahrhundert meint den Zugang zu den von Institutionen wie Archiven, Bibliotheken und Museen bewahrten Objekten und die Teilhabe an bzw. Produktion von Kultur als Interpretation von Lebensverhältnissen, Weltwahrnehmung und der Reflexion über das Sein an sich. Die Digitalisierung des Kulturerbes erschließt die Einrichtungen als Wissensspeicher im Prinzip jedem Einzelnen an jedem Ort. Im praktischen Objektumgang erfolgt der Paradigmenwechsel von der analogen Karteikartenerfassung zur virtuellen Kulturlandschaft. War zunächst die Erleichterung des Weges zu den Originalen und der von den Institutionen vorgegebenen Inhalten intendiert, so fordern die Rezipient/innen immer stärker eine selbstbestimmte Partizipation und stellen die Deutungshoheiten in Frage. ... [mehr] https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/ueber-uns/aktuelles/digitalisierung-von-kulturgut-im-land-bremen
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