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Mittwoch, 19. Februar 2020

Digitales Deutsches Frauenarchiv erhält institutionelle Förderung durch den Bund

Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) wird seit Januar 2020 mit 1,85 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt 2020 gefördert. Das DDF bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegungen. Es präsentiert Material aus den feministischen Erinnerungseinrichtungen, die im i.d.a.-Dachverband organisiert sind. Bücher, Zeitschriften, Plakate, teils unveröffentlichte Briefe und Protokolle machen eine der größten sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts online zugänglich.  

Das Archiv GrauZone ist eines der wenigen Archive zur Frauenbewegung in der DDR. Die Sammlung wurde 1988 von einer Gruppe engagierter Frauen begonnen, um die inoffiziellen Schriften der DDR-Frauenbewegung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach der friedlichen Revolution übergaben immer mehr Frauen, die in Frauengruppen aktiv waren, ihre Materialien dem Archiv, das heute zu einem großen Teil aus einer Sammlung zum Unabhängigen Frauenverband (UFV) besteht. Die GrauZone wurde als Archiv zur ostdeutschen Frauenbewegung aufgebaut und ist 2003 von der Robert-Havemann-Gesellschaft übernommen worden. Die Sammlung zum UFV dokumentiert dabei die gesamte Arbeit des Verbandes – von der Gründung 1989 bis zu seiner Auflösung im Juni 1998. Die umfangreichen Unterlagen geben Auskunft über UFV-Aktionen, Kongresse und Tagungen der Koordinierungsgremien des Verbandes und zeigen dessen Arbeit am Zentralen Runden Tisch der DDR 1990 sowie zum Wahlbündnis des UFV mit der Grünen Partei zur Volkskammerwahl am 18. März 1990. Es gibt Mitschriften von Treffen, Briefwechsel, Redemanuskripte. Auch interne Diskussionen über die Strukturen und Inhalte werden darüber deutlich. Zu der Sammlung gehört allerdings nicht nur Schriftgut, sondern auch Audiodateien, Videos, Objekte und Fotos. Derzeit wird das vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv geförderte Projekt umgesetzt, den Schriftgutbestand des UFV archivfachlich zu überarbeiten und zu digitalisieren.

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