Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) wird seit Januar 2020 mit 1,85 Millionen Euro aus dem
Bundeshaushalt 2020 gefördert. Das DDF bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegungen. Es
präsentiert Material aus den feministischen Erinnerungseinrichtungen,
die im i.d.a.-Dachverband organisiert sind. Bücher, Zeitschriften,
Plakate, teils unveröffentlichte Briefe und Protokolle machen eine der
größten sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts online zugänglich.
Das Archiv GrauZone ist eines der wenigen Archive zur Frauenbewegung in
der DDR. Die Sammlung wurde 1988 von einer Gruppe engagierter Frauen
begonnen, um die inoffiziellen Schriften der DDR-Frauenbewegung der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach der friedlichen Revolution
übergaben immer mehr Frauen, die in Frauengruppen aktiv waren, ihre
Materialien dem Archiv, das heute zu einem großen Teil aus einer
Sammlung zum Unabhängigen Frauenverband (UFV) besteht. Die GrauZone wurde als Archiv zur ostdeutschen
Frauenbewegung aufgebaut und ist 2003 von der
Robert-Havemann-Gesellschaft übernommen worden. Die Sammlung zum UFV
dokumentiert dabei die gesamte Arbeit des Verbandes – von der Gründung
1989 bis zu seiner Auflösung im Juni 1998. Die umfangreichen Unterlagen
geben Auskunft über UFV-Aktionen, Kongresse und Tagungen der
Koordinierungsgremien des Verbandes und zeigen dessen Arbeit am
Zentralen Runden Tisch der DDR 1990 sowie zum Wahlbündnis des UFV mit
der Grünen Partei zur Volkskammerwahl am 18. März 1990. Es gibt
Mitschriften von Treffen, Briefwechsel, Redemanuskripte. Auch interne
Diskussionen über die Strukturen und Inhalte werden darüber deutlich. Zu
der Sammlung gehört allerdings nicht nur Schriftgut, sondern auch
Audiodateien, Videos, Objekte und Fotos. Derzeit wird das vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv geförderte Projekt umgesetzt, den Schriftgutbestand des UFV archivfachlich zu überarbeiten und zu digitalisieren.
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