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Freitag, 28. Februar 2020

Baden-Württemberg baut Provenienzforschung aus

Baden-Württemberg will die Provenienzforschung ausbauen und weitere Arbeiten zur Herkunfts- und Erwerbsgeschichte von Kulturgütern in seinen Museen mit einem Millionenbetrag finanzieren. Außerdem werde die sogenannte Namibia-Initiative, durch die Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi an Namibia zurückgegeben wurden, mit weiteren 2,25 Millionen Euro unterstützt, kündigte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Stuttgart an. Im Rahmen der Initiative werden die Kolonialgeschichte aufgearbeitet und die Zusammenarbeit von Museen, Hochschulen und Archiven in den beiden Ländern unterstützt. Baden-Württemberg könne und möchte bei der Aufarbeitung der Kolonialzeit und ihrer Folgen Vorreiter sein, sagte die Grünen-Politikerin zum Auftakt einer zweitägigen Konferenz des Linden-Museums in Stuttgart, auf der sich Experten über Konzepte für ethnologische Museen austauschen.
Die Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi (1830-1905) waren 1893 von deutschen Truppen erbeutet worden. Beide Gegenstände kamen 1902 als Schenkung ins Stuttgarter Linden-Museum. Die Rückgabe war die erste sogenannte Restitution kolonialer Kulturgüter aus einem Museum in Baden-Württemberg.


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