Baden-Württemberg will die Provenienzforschung ausbauen und weitere Arbeiten zur Herkunfts- und Erwerbsgeschichte von Kulturgütern in seinen Museen mit einem Millionenbetrag finanzieren. Außerdem werde
die sogenannte Namibia-Initiative, durch die Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi an Namibia zurückgegeben wurden, mit weiteren 2,25 Millionen Euro
unterstützt, kündigte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in
Stuttgart an. Im Rahmen der Initiative werden die Kolonialgeschichte
aufgearbeitet und die Zusammenarbeit von Museen, Hochschulen und
Archiven in den beiden Ländern unterstützt. Baden-Württemberg könne und
möchte bei der Aufarbeitung der Kolonialzeit und ihrer Folgen Vorreiter
sein, sagte die Grünen-Politikerin zum Auftakt einer zweitägigen
Konferenz des Linden-Museums in Stuttgart, auf der sich Experten über Konzepte für ethnologische Museen
austauschen.
Die Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi
(1830-1905) waren 1893 von deutschen Truppen erbeutet worden. Beide
Gegenstände kamen 1902 als Schenkung ins Stuttgarter Linden-Museum. Die
Rückgabe war die erste sogenannte Restitution kolonialer Kulturgüter aus
einem Museum in Baden-Württemberg.
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