Der Leser, das unbekannte
Wesen, gibt der Buchbranche seit je Rätsel auf. Warum favorisiert er
ausgerechnet diesen einen Titel, den doch niemand auf der Rechnung
hatte, einen Roman über Bienen oder ein Sachbuch über den Darm, um
andere Bücher, die mit Getöse in den Markt gebracht wurden, durch
Ignoranz zu strafen? Wüssten Verleger, Lektoren und Buchhändler immer so
genau, was des Lesers Herz insgeheim höher schlagen lässt, sie könnten
besser schlafen.
Neuerdings aber sind es nicht die Idiosynkrasien der Kunden, die die
Buchbranche um den Schlaf bringen. Es sind die Millionen ehemaliger
Kunden, die sich gänzlich vom Buch verabschiedet haben. Sie entscheiden
sich nicht mehr für den einen vielleicht überraschenden Titel, sondern
für gar keinen mehr. Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen
Deutsche, die zuvor regelmäßig lasen, nicht mehr ein einziges Buch
erworben, weder bei einer digitalen Plattform noch in der Buchhandlung
um die Ecke. Das entspricht einem Rückgang von fast achtzehn Prozent. ... [mehr] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/boersenverein-untersucht-die-krise-des-buchhandels-15628403.html
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