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Donnerstag, 17. November 2016

Datenbank aller deutschsprachigen Mittelalter-Handschriften geplant

In einem umfangreichen Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler eine frei zugängliche Datenbank aller deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften erstellen. Für das Vorhaben der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur werden insgesamt rund 26.000 Schriftstücke in mehr als 1500 Bibliotheken, Archiven und Sammlungen in aller Welt erfasst.

Für das Projekt "Handschriftencensus" seien 20 Jahre veranschlagt, teilte die Akademie am 02. November 2016 mit. Verantwortlich ist die Universität Marburg. Die Datenbank ist Teil eines Forschungsprogramms von Bund und Ländern; sie wird mit insgesamt 6,5 Millionen Euro finanziert. Die Datenbank soll einmal alle Handschriften enthalten, die zwischen der Karolingerzeit und dem 16. Jahrhundert entstanden. Nach Angaben der Marburger Hochschulprofessors Jürgen Wolf haben viele große Staats- und Universitätsbibliotheken in Deutschland ihre Handschriften bereits digitalisiert. Größere Aufgaben stellten sich in den Nachbarländern, etwa in den großen Bibliotheken in Prag..

Auch im Baltikum gebe es eine Vielzahl deutschsprachiger Handschriften, weil Deutsch zur Zeit des Mittelalters die Sprache der dortigen Oberschicht war. Ebenso wollen die Marburger Wissenschaftler Bestände in russischen Archiven und Bibliotheken dokumentieren, die nach 1945 als sogenannte Beutekunst in die Sowjetunion gelangten.

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