Historiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben in
dreijähriger Arbeit eine kommentierte digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher erstellt, die nun öffentlich im Internet zugänglich
ist. Die Edition bietet einen Einblick in die
mittelalterlichen Rechnungsbücher der Stadt Augsburg für den Zeitraum
von 1320 bis 1466.
In den Augsburger Baumeisterbüchern sind sämtliche Einnahmen und
Ausgaben der Reichsstadt im Zeitraum zwischen 1320 und 1800
dokumentiert. Die Baumeister haben in ihren Büchern nicht nur
Zahlenkolonnen verbucht, sondern zeichneten dank mancher Eigenheiten in
der damaligen Technik der Buchführung ein anschauliches Bild
vom Leben in ihrer Stadt.
Das DFG-Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Rogge hat es sich zum
Ziel gesetzt, die Bücher aus den Jahren von 1320 bis 1466 zu
erschließen. Hierbei kommt ein genuin digitaler Erfassungsprozess auf
Basis der virtuellen Forschungsumgebung „FuD“ des Trier Center for Digital Humanities (TCDH) zum Einsatz. Die in FuD transkribierten und
kommentierten Bände werden in ein Online-Framework für historische
Quellen eingespeist, das die Digitale Akademie der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur entwickelt hat. Das Projekt ist auf
kontinuierliche „Work-in-Progress“-Publikationen ausgerichtet. Die
digitale Edition wird also stetig wachsen. Bereits jetzt enthalten die
Register mehr als 4500 Stichworte, die einen Einblick in den
inhaltlichen Reichtum der Quelle gestatten. Die wortweise Verlinkung mit
online verfügbaren Wörterbüchern sorgt für eine bessere
Verständlichkeit des mittelhochdeutschen Originals.
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