Die deutsche Filmindustrie hat einer neuen Studie zufolge nicht nur kulturelle, sondern auch große wirtschaftliche Bedeutung. Die Branche erwirtschaftet mit rund 160.000 Beschäftigten vom Regisseur über Schauspieler bis zu Kostümbildnern und Stuntleuten fast 25 Milliarden Euro im Jahr. Jeder Euro Wertschöpfung in der Filmwirtschaft ergibt durch positive
Auswirkungen auf mitbeteiligte Unternehmen 1,60 Euro Wertschöpfung in
der gesamten Volkswirtschaft, heißt es in der vom
Bundeswirtschaftministerium (BMWi) in Auftrag gegebenen Untersuchung, die den Titel "Wirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie in Deutschland" trägt und kostenfrei von der Website des BMWi heruntergeladen werden kann. Je ein
direkt Beschäftigter führe zu einem Gesamteffekt von 2,1 Erwerbstätigen.
Mit 13,4 Milliarden Euro entfällt mehr als die Hälfte des
Erwirtschafteten auf die Fernsehveranstalter. Sie sind nach wie vor
auch der mit Abstand größte Auftraggeber. Gut 50 Prozent der
rund 36.000 selbstständigen und freiberuflichen Filmschaffenden sind
bei ihnen beschäftigt. Bei den Fördergeldern steht dagegen vor
allem das Kino im Fokus. Insgesamt unterstützen Bund und Länder den
heimischen Film mit 224 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommen 50
Millionen Euro aus dem Filmförderfonds sowie weitere 10 Millionen aus
dem 2015 aufgelegten German Motion Picture Fund für internationale
Koproduktionen.
Die Studie wurde von der Berliner Beratungsfirma
Goldmedia in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School und dem
Consulting-Unternehmen DIW Econ erarbeitet. Eigenen Angaben zufolge gibt
sie erstmals belastbare wirtschaftliche Kennzahlen zur Filmbranche, zum
Teil basierend auf den derzeit aktuellen Zahlen des Statistischen
Bundesamts aus dem Jahr 2014.
Eine Vorreiterrolle hat Deutschland demnach in der Filmtechnik. Für die
Zukunft wird neben Kino und Fernsehen vor allem der Vormarsch von
zeitlich jederzeit nutzbaren Internet-Angeboten erwartet.
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