Die Herausgeber der Buchreihe Transcultural Research haben ihre
Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsverlag Springer Nature beendet.
Damit üben die Professorinnen und Professoren Kritik an der
Veröffentlichungspraxis des Verlags.
Springer Nature hatte laut Informationen der Financial Times rund
1.000 Beiträge aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen gelöscht.
Darunter seien auch Beiträge aus Transcultural Research, die sich
unter anderem mit der Kulturrevolution und den blutig
niedergeschlagenen Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens
auseinandersetzten, dem "Tian’anmen-Massaker".
Es gehe darum, ein Zeichen gegen Einschnitte in die
Wissenschaftsfreiheit zu setzen, sagte Professor Rudolf G. Wagner, einer
der Unterzeichner des Schreibens an Springer Nature und ehemaliger
Herausgeber der Buchreihe.
Künftig wird Transcultural Research über den Universitätsverlag der
Universität Heidelberg, Heidelberg University Publisher (heiUP),
publiziert. Zwei Ausgaben seien bereits erschienen. Der Vertrag mit
Springer Nature laufe jedoch noch bis Juni 2019 weiter, damit alle
Abmachungen mit Autoren eingehalten werden könnten.
Die Herausgeber von Transcultural Research kritisieren einen
inakzeptablen Vertrauensbruch gegenüber den Autorinnen und Autoren der
Buchreihe sowie der internationalen Wissenschafts-Community. Springer
Nature habe in die Wissenschaftsfreiheit eingegriffen. Die Herausgeber
werden dem Verlag "vorauseilenden Gehorsam vor der chinesischen Zensur"
vor.
via Forschung & Lehre 04.10.2018
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