Anlässlich des „Tags des audiovisuellen Erbes“ am 27.10.2018 hat die
Initiative „Filmerbe in Gefahr“ eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit
der ab 2019 geplanten Digitalisierungsoffensive des
Bundes, der Länder und der Filmwirtschaft befasst und auf Probleme und offene Fragen
hinweist.
Wie schön, sollte man meinen: Eine „Digitalisierungsoffensive“ fürs deutsche Filmerbe – das klingt nach einer tatkräftigen Hinüberrettung der Film-Vergangenheit in die Zukunft. Die Initiative „Filmerbe in Gefahr“ weist in einer am 26.10.2018 veröffentlichten Stellungnahme jedoch auf Schwachpunkte des Unternehmens hin: „Bedauerlicherweise wird diese filmpolitisch so bedeutsame Fördermaßnahme ohne öffentliche Diskussion vorbereitet. So ist unklar, ob für die Digitalisierungsmaßnahmen des kommenden Jahrzehnts ein zentrales Konzept des Kinematheksverbundes existiert oder zumindest vorgesehen ist. Es ist unklar, ob von den beteiligten Archiven ein Kriterienkatalog entwickelt wurde, der inhaltliche, technische, ökonomische oder kulturpolitische Prioritäten formuliert. Es ist unklar, wer Mittel beantragen kann und wer nach welchen Kriterien über die Mittelvergabe entscheidet. Schließlich ist auch unklar, ob der technische und organisatorische Prozess der Digitalisierung von einer fachwissenschaftlichen Debatte begleitet wird, in den zum Beispiel Filmwissenschaftler, Historiker, Kuratoren und Filmvermittler ihre Positionen einbringen können.“
Für die Unterstützer der Initiative ist die Digitalisierung kein Allheilmittel, um die dauerhafte Bewahrung der Filme zu gewährleisten; sie plädieren dafür, auch die Bewahrung des ursprünglichen Filmmaterials für die Filme der analogen Ära nicht zu vernachlässigen. Es müsse ein „kulturpolitisches Anliegen sein, auch in Zukunft das Kinoerlebnis mit analogen Filmkopien zu ermöglichen“. Zudem wird in der Stellungnahme eingeklagt, dass zu wenig getan wird, um digitalisierten Filmen zu einer angemessenen Online-Präsenz zu verhelfen: „Von einer Erschließung unserer Filmgeschichte nach wissenschaftlichen Standards kann noch in keinem Internet-Portal die Rede sein.“
Weitere Informationen: Die ausführliche Auswertung der Initiative „Filmerbe in Gefahr“ zum Stand der Digitalisierung
Wie schön, sollte man meinen: Eine „Digitalisierungsoffensive“ fürs deutsche Filmerbe – das klingt nach einer tatkräftigen Hinüberrettung der Film-Vergangenheit in die Zukunft. Die Initiative „Filmerbe in Gefahr“ weist in einer am 26.10.2018 veröffentlichten Stellungnahme jedoch auf Schwachpunkte des Unternehmens hin: „Bedauerlicherweise wird diese filmpolitisch so bedeutsame Fördermaßnahme ohne öffentliche Diskussion vorbereitet. So ist unklar, ob für die Digitalisierungsmaßnahmen des kommenden Jahrzehnts ein zentrales Konzept des Kinematheksverbundes existiert oder zumindest vorgesehen ist. Es ist unklar, ob von den beteiligten Archiven ein Kriterienkatalog entwickelt wurde, der inhaltliche, technische, ökonomische oder kulturpolitische Prioritäten formuliert. Es ist unklar, wer Mittel beantragen kann und wer nach welchen Kriterien über die Mittelvergabe entscheidet. Schließlich ist auch unklar, ob der technische und organisatorische Prozess der Digitalisierung von einer fachwissenschaftlichen Debatte begleitet wird, in den zum Beispiel Filmwissenschaftler, Historiker, Kuratoren und Filmvermittler ihre Positionen einbringen können.“
Für die Unterstützer der Initiative ist die Digitalisierung kein Allheilmittel, um die dauerhafte Bewahrung der Filme zu gewährleisten; sie plädieren dafür, auch die Bewahrung des ursprünglichen Filmmaterials für die Filme der analogen Ära nicht zu vernachlässigen. Es müsse ein „kulturpolitisches Anliegen sein, auch in Zukunft das Kinoerlebnis mit analogen Filmkopien zu ermöglichen“. Zudem wird in der Stellungnahme eingeklagt, dass zu wenig getan wird, um digitalisierten Filmen zu einer angemessenen Online-Präsenz zu verhelfen: „Von einer Erschließung unserer Filmgeschichte nach wissenschaftlichen Standards kann noch in keinem Internet-Portal die Rede sein.“
Weitere Informationen: Die ausführliche Auswertung der Initiative „Filmerbe in Gefahr“ zum Stand der Digitalisierung
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