Seit den 50er Jahren besteht am Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln eine Papyrussammlung. 1972 begann die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, die
Sammlung zu fördern. Sie stellte Finanzmittel zum Erwerb von
Papyri zur Verfügung und errichtete zusammen mit der Universität zu Köln
eine Arbeitsstelle. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler restaurieren, entziffern, übersetzen und kommentieren die Papyri der Sammlung und arbeiten an der Erschließung von verstreut
publizierten Texten. Die Ergebnisse werden in der Reihe "Papyrologica
Coloniensia" veröffentlicht.
Die Kölner Papyrussammlung gehört mit etwa 10.000 Objekten aus der Zeit von 400 vor Christus bis zum 7. Jahrhundert nach Christus mit den großen Sammlungen in Berlin und Heidelberg zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in
Deutschland. Seit Kurzem ist die Kölner Sammlung über das Internet zugänglich: Fotos der
einzelnen Stücke, eine Größenbeschreibung, manchmal auch eine
Zusammenfassung des Inhalts stehen zur Verfügung.
Herausragende Stücke der Sammlung sind der Kölner Mani-Kodex, der im 5. Jahrhundert in Ägypten aus Pergament hergestellt wurde und die Lebensgeschichte Manis erzählt, der im 3. Jahrhundert nach Christus die Weltreligion des Manichäismus gegründet hat; ein Gedicht des Archilochos, der um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. lebte; ein Verwaltungsarchiv aus dem 2. Jahrhundert nach Christus aus der Oase Fayum und ein Gedicht der Sappho, die um 600 v.Chr. auf der griechischen Insel Lesbos lebte.
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