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Dienstag, 12. Februar 2019

Springer Nature: »Vorteile von Open Access noch klarer benennen«

Im September 2018 haben sich elf europäische Forschungsförderorganisationen zur cOAlition S zusammengeschlossen: Mit Unterstützung der Europäischen Kommission und des Europäischen Forschungsrats wollen sie einen Plan S umsetzen, der die Umstellung wissenschaftlicher Publikationen auf Open Access (OA) beschleunigen soll.
Der Wissenschaftsverlag Springer Nature befürwortet das Projekt, hat aber auch konkrete Forderungen und Wünsche an die cOAlition S.
Zunächst sieht Springer Nature vor allem große Defizite bei der Aufklärungsarbeit: Trotz der klaren Vorteile von OA, wie vermehrte Zitierungen, steigende Downloadzahlen und größerem Impact, würden Autoren OA nicht automatisch als Publikationsweg wählen, verweist der Verlag in einer Unternehmensmeldung auf eine eigene wissenschaftliche Erhebung zum Thema.
Stattdessen würden “innovative Übergangsvereinbarungen”, “ein umfangreiches Journal-Angebot” sowie “eine explizite Förderung und Kommunikation der Vorteile von OA”, einen schnelleren Übergang zu OA ermöglichen. Dabei stellt Springer Nature seine positiven Erfahrungen mit “Read an Publish”-Modellen heraus: In vier Ländern, in denen man bereits Vereinbarungen nach  solchen Modellen geschlossen habe, konnte der Anteil von OA–Publikationen innerhalb von drei Jahren auf 73-90% gesteigert werden.
Vor diesem Hintergrund appelliert der Verlag an die cOAlition S:
  • Wissenschaftlich zu untersuchen, welche Vorteile OA bietet und die Ergebnisse entsprechend zu kommunizieren, um Autoren und Förderer zu überzeugen.
  • Die Forderung an Verlage aufzugeben, ihre Hybrid-Journals nach Ende von Übergangsvereinbarungen in OA umzuwandeln, da Hybrid-Journals hohe OA-Zahlen liefern.
  • Ihre Einstellung zu Hybrid-Journals grundsätzlich zu überdenken, insbesondere da zahlreiche Fachdisziplinen und Regionen der Welt OA noch nicht uneingeschränkt unterstützen.
  • Die Forderung nach dem Erlass von Publikationsgebühren (APC-Waivern) für Länder mittleren Einkommens aufzugeben. Darunter würde beispielsweise auch China fallen – ein Land, aus dem weltweit die meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen kommen und dessen Ausgaben für Forschung und Entwicklung die zweithöchsten der Welt sind.
  • Anzuerkennen, dass für sehr selektive Journals und solche mit einem hohen Anteil redaktioneller Inhalte andere Bedingungen gelten müssen.
  • Plattformen zu unterstützen, die frühzeitigen Zugriff auf Forschungsergebnisse bieten. ... [mehr] https://www.buchreport.de/2019/02/11/springer-nature-vorteile-von-open-access-noch-klarer-benennen/

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