Wer dieser Tage versucht, sich über die Folgen des Entwurfs der
europäischen Urheberrechtsreform zu informieren, ohne bereits knietief
im Thema zu stecken, ist nicht zu beneiden. Mal ist von der Stärkung der
Kreativen und der Zähmung der Internetriesen der Rede, mal von
Uploadfiltern und dem Ende des freien Internets. Kaum eine Aussage
bleibt unwidersprochen. Und sich durch fast hundert Seiten
Juristenenglisch zu wälzen, ist für die Wenigsten das höchste der
Gefühle.
Um Klarheit zu gewinnen, lohnt es sich zu prüfen, wessen Anliegen
verhandelt wurden. Das sind in erster Linie die Interessen einer Lobby
großer Verlage - insbesondere der Musik- und Zeitungsbranche. Diese
haben dafür gesorgt, dass das bereits in Deutschland gescheiterte
Leistungsschutzrecht für Presseverlage nun in verschärfter Form als
Artikel 11 auf die Tagesordnung kam. Der viel zitierte Artikel 13, der
Onlineplattformen zum Filtern ihrer Inhalte verpflichten soll, stammt
von der gleichen Wunschliste - ebenso wie die Verlegerbeteiligung an
Einnahmen von Verwertungsgesellschaften. ... [mehr] https://www.neues-deutschland.de/artikel/1112937.eu-urheberrechtsreform-vertane-chance.html
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