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Donnerstag, 21. Februar 2019

Kontroverse Einschätzungen über NS-Raubkunst bei Anhörung

Während einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien gaben Experten am 20.02.2019 in Berlin unterschiedliche Einschätzungen ab. Museen und Einrichtungen in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, die 1998 von mehr als 40 Staaten vereinbarte "Washingtoner Erklärung" zur NS-Raubkunst nur zögerlich umzusetzen. Darin sind Grundsätze über die Rückgabe von Objekten geregelt, die von Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden. Ziel der Vereinbarung ist, «faire und gerechte Lösungen» mit den Opfern des NS-Kunstraubs oder ihren Erben zu finden. Agnes Peresztegi von der Commission for Art Recovery in New York sprach davon, es gebe immer noch Tausende Objekte, die verdächtig seien. Die Fortschritte bei der Restitution seien nur Stückwerk. Sie forderte eine Erforschung auch jenseits der Museen und entsprechende Zugänge zu den Depots.
Aus Sicht von Gilbert Lupfer vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gibt es für die Nennung Tausender Objekte keine empirische Basis. Die Sensibilität für Restitutionen sei deutlich gewachsen. Museen und Einrichtungen seien noch nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. Museen und Einrichtungen seien noch nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. Das Zentrum habe 256 Projekte seit 2008 unterstützt, die zu eine Vielzahl von Restitutionen geführt hätten.
Wolf Tegethoff regte von Seiten der für Streitfälle zuständigen Kommission für die Rückgabe eine Umkehr der Beweislast an. So müsse etwa ein Museum nachweisen können, wo ein Objekt in seinen Beständen herkomme. Die geringe Zahl von bisher nur 15 Fällen bei der Kommission begründete Tegethoff mit entsprechend geringer Nachfrage. Die Kommission könne sich nur mit Fällen befassen, die ihr von beiden beteiligten Seiten vorgelegt würden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) berichtete, allein aus den Beständen des Bundes seien seit 1998 etwa 5700 Objekte restituiert worden. Sie betonte die Verantwortung für Deutschland, Fälle von NS-Raubkunst weiter aufzuklären. Nach Angaben Grütters' hat der Bund in den vergangenen zehn Jahren 38 Millionen Euro in die Provenienzforschung gesteckt. In 2019 seien es zehn Millionen Euro. Grundlage für die Arbeit sei Transparenz als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Anspruchstellern und Nachfahren. 

dpa  / Aktualisierung: 21. Februar 2019

Die Zahl möglicher NS-Raubkunst-Objekte in Beständen deutscher Museen bleibt umstritten. Während einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien gaben Experten am Mittwoch in Berlin unterschiedliche Einschätzungen ab.
Museen und Einrichtungen in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, die 1998 von mehr als 40 Staaten vereinbarte „Washingtoner Erklärung“ zur NS-Raubkunst nur zögerlich umzusetzen. Darin sind Grundsätze über die Rückgabe von Objekten geregelt, die von Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden. Ziel der Vereinbarung ist, „faire und gerechte Lösungen“ mit den Opfern des NS-Kunstraubs oder ihren Erben zu finden.
Agnes Peresztegi von der Commission for Art Recovery in New York sprach davon, es gebe immer noch Tausende Objekte, die verdächtig seien. Die Fortschritte bei der Rückgabe seien nur Stückwerk. Sie forderte eine Erforschung auch jenseits der Museen und entsprechende Zugänge zu den Depots. Es sei weder im deutschen Interesse noch im Interesse der Opfer und ihrer Nachfahren, wenn deutsche Museen solche Objekte behielten.
Aus Sicht von Gilbert Lupfer vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gibt es für die Nennung Tausender Objekte keine empirische Basis. Die Sensibilität für Restitutionen sei deutlich gewachsen. Museen und Einrichtungen seien noch nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. Das Zentrum habe 256 Projekte seit 2008 unterstützt, die zu eine Vielzahl von Restitutionen geführt hätten.
Wolf Tegethoff regte von Seiten der für Streitfälle zuständigen Rückgabe-Kommission eine Umkehr der Beweislast an. So solle etwa ein Museum nachweisen können, wo ein Objekt in seinen Beständen herkomme. Die geringe Zahl von bisher nur 15 Fällen bei der Kommission begründete Tegethoff mit entsprechend geringer Nachfrage. Die Kommission könne sich nur mit Fällen befassen, die ihr von beiden beteiligten Seiten vorgelegt würden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, allein aus den Beständen des Bundes seien seit 1998 etwa 5700 Objekte zurückgegeben worden. Sie betonte die Verantwortung für Deutschland, Fälle von NS-Raubkunst weiter aufzuklären. Nach Angaben Grütters' hat der Bund in den vergangenen zehn Jahren 38 Millionen Euro in die Provenienzforschung gesteckt. In 2019 seien es zehn Millionen Euro. Grundlage für die Arbeit sei Transparenz als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Anspruchstellern und Nachfahren.
Die Zahl möglicher NS-Raubkunst-Objekte in Beständen deutscher Museen bleibt umstritten. Während einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien gaben Experten am Mittwoch in Berlin unterschiedliche Einschätzungen ab.
Museen und Einrichtungen in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, die 1998 von mehr als 40 Staaten vereinbarte „Washingtoner Erklärung“ zur NS-Raubkunst nur zögerlich umzusetzen. Darin sind Grundsätze über die Rückgabe von Objekten geregelt, die von Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden. Ziel der Vereinbarung ist, „faire und gerechte Lösungen“ mit den Opfern des NS-Kunstraubs oder ihren Erben zu finden.
Agnes Peresztegi von der Commission for Art Recovery in New York sprach davon, es gebe immer noch Tausende Objekte, die verdächtig seien. Die Fortschritte bei der Rückgabe seien nur Stückwerk. Sie forderte eine Erforschung auch jenseits der Museen und entsprechende Zugänge zu den Depots. Es sei weder im deutschen Interesse noch im Interesse der Opfer und ihrer Nachfahren, wenn deutsche Museen solche Objekte behielten.
Aus Sicht von Gilbert Lupfer vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gibt es für die Nennung Tausender Objekte keine empirische Basis. Die Sensibilität für Restitutionen sei deutlich gewachsen. Museen und Einrichtungen seien noch nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. Das Zentrum habe 256 Projekte seit 2008 unterstützt, die zu eine Vielzahl von Restitutionen geführt hätten.
Wolf Tegethoff regte von Seiten der für Streitfälle zuständigen Rückgabe-Kommission eine Umkehr der Beweislast an. So solle etwa ein Museum nachweisen können, wo ein Objekt in seinen Beständen herkomme. Die geringe Zahl von bisher nur 15 Fällen bei der Kommission begründete Tegethoff mit entsprechend geringer Nachfrage. Die Kommission könne sich nur mit Fällen befassen, die ihr von beiden beteiligten Seiten vorgelegt würden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, allein aus den Beständen des Bundes seien seit 1998 etwa 5700 Objekte zurückgegeben worden. Sie betonte die Verantwortung für Deutschland, Fälle von NS-Raubkunst weiter aufzuklären. Nach Angaben Grütters' hat der Bund in den vergangenen zehn Jahren 38 Millionen Euro in die Provenienzforschung gesteckt. In 2019 seien es zehn Millionen Euro. Grundlage für die Arbeit sei Transparenz als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Anspruchstellern und Nachfahren.
Die Zahl möglicher NS-Raubkunst-Objekte in Beständen deutscher Museen bleibt umstritten. Während einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien gaben Experten am Mittwoch in Berlin unterschiedliche Einschätzungen ab.
Museen und Einrichtungen in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, die 1998 von mehr als 40 Staaten vereinbarte „Washingtoner Erklärung“ zur NS-Raubkunst nur zögerlich umzusetzen. Darin sind Grundsätze über die Rückgabe von Objekten geregelt, die von Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden. Ziel der Vereinbarung ist, „faire und gerechte Lösungen“ mit den Opfern des NS-Kunstraubs oder ihren Erben zu finden.
Agnes Peresztegi von der Commission for Art Recovery in New York sprach davon, es gebe immer noch Tausende Objekte, die verdächtig seien. Die Fortschritte bei der Rückgabe seien nur Stückwerk. Sie forderte eine Erforschung auch jenseits der Museen und entsprechende Zugänge zu den Depots. Es sei weder im deutschen Interesse noch im Interesse der Opfer und ihrer Nachfahren, wenn deutsche Museen solche Objekte behielten.
Aus Sicht von Gilbert Lupfer vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gibt es für die Nennung Tausender Objekte keine empirische Basis. Die Sensibilität für Restitutionen sei deutlich gewachsen. Museen und Einrichtungen seien noch nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. Das Zentrum habe 256 Projekte seit 2008 unterstützt, die zu eine Vielzahl von Restitutionen geführt hätten.
Wolf Tegethoff regte von Seiten der für Streitfälle zuständigen Rückgabe-Kommission eine Umkehr der Beweislast an. So solle etwa ein Museum nachweisen können, wo ein Objekt in seinen Beständen herkomme. Die geringe Zahl von bisher nur 15 Fällen bei der Kommission begründete Tegethoff mit entsprechend geringer Nachfrage. Die Kommission könne sich nur mit Fällen befassen, die ihr von beiden beteiligten Seiten vorgelegt würden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, allein aus den Beständen des Bundes seien seit 1998 etwa 5700 Objekte zurückgegeben worden. Sie betonte die Verantwortung für Deutschland, Fälle von NS-Raubkunst weiter aufzuklären. Nach Angaben Grütters' hat der Bund in den vergangenen zehn Jahren 38 Millionen Euro in die Provenienzforschung gesteckt. In 2019 seien es zehn Millionen Euro. Grundlage für die Arbeit sei Transparenz als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Anspruchstellern und Nachfahren.

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