Seit Neujahr ist sie bereits im Amt, aber sechs Wochen mussten erst ins Land ziehen bis zur offiziellen Amtseinführung von Sandra Richter als
neuer Direktorin des Deutschen Literaturarchivs am Donnerstag auf der
Schillerhöhe – und bis zu ihrer ersten Jahrespressekonferenz. Wie viel
Neues steckt schon jetzt „in Marbach“, wie das Archiv ja gern weltweit
unter Freunden, Kennern und Erforschern deutschsprachiger Literatur
genannt wird? Zehn, zwanzig, dreißig Prozent? „Das kann man so nicht
messen“, antwortet die bemerkenswert ruhig und unprätentiös auftretende
Literaturwissenschaftlerin auf die Frage des Journalisten. „Aber nachher
bei der Einsetzungsfeier, da wollen wir schon mal mit dem Messen
anfangen.“
14 Jahre lang hat Ulrich Raulff das
Literaturarchiv geleitet und geprägt, hat es professionalisiert, gut
vernetzt mit den Instanzen der Wissenschaft und ihm zu internationalem
Ansehen verholfen. Die 45-jährige Richter kann und soll nun zweifellos
eine eigene Ära begründen und neue Akzente setzen. „Das Deutsche
Literaturarchiv soll ein Lernort werden, ein Treffpunkt der Community“ –
und darunter versteht Richter eben nicht nur Bücherfexe und
-erforscher, „sondern alle Leser und Literaturfreunde“. Wie werde sich
in einer digitalen Welt nicht nur das Schreiben, sondern auch das Lesen
verändern? „Die Wurzeln des Archivs reichen bis 1750, und wir wollen
weiter wachsen und uns entwickeln zu einem dialogischen Think Tank hier
auf der Schillerhöhe“. Marbach müsse dabei dreierlei sein: „regional
verankert, national gefördert, global geöffnet und orientiert“. Dazu
passt, dass man sich künftig auch der „bilingualen und der
internationalen Literatur“ widmen wolle. ... [mehr] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sandra-richter-im-deutschen-literaturarchiv-willkommen-in-der-marbacher-community.763f1004-bf0b-4c98-b9fb-d12bc8f58f89.html
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