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Mittwoch, 20. Februar 2019

Grundlagen für die Entwicklung einer Open Scholarship-Strategie

Tobias Steiner (2019). Grundlagen für die Entwicklung einer Open Scholarship-Strategie. https://doi.org/10.31235/osf.io/hu9sj

Dies ist die deutsche Übersetzung und vorsichtige redaktionelle Adaption des englischen Originaltextes „Foundations for Open Scholarship Strategy Development“, verfügbar unter https://doi.org/10.31222/osf.io/b4v8p

Dieses Dokument möchte einen möglichst breiten Konsens zur Findung einer internationalen Strategie zur Implementierung von Open Scholarship finden, die sowohl den Ansprüchen verschiedener nationaler und regionaler Communities gerecht werden kann, aber auch global funktioniert. Forschung kann idealisiert als ein inspirierender Prozess gesehen werden, um unser kollektives Wissen zum Nutzen der gesamten Menschheit weiterzuentwickeln. Die aktuelle Forschungspraxis sieht sich jedoch im aktuellen Prozess der Adaption an die digitale Welt noch mit einer Reihe von Spannungen und Konflikten konfrontiert, die sicherlich teilweise auf Differenzen zwischen dem Ideal einer wissenschaftl. Commons-Community und dem Alltag des traditionell-hochkompetitiven Wissenschaftssystems liegen mag und teilweise auf die sowieso schon bestehenden Herausforderungen durch die Veränderung des Wissenschaftssystems inkl. Infrastruktur hin zu digitalen Lösungen. Das, was gemeinhin als Open Scholarship bezeichnet wird, ist hier als Ansatz gedacht, moderne Forschungs- und Lehr-/Lernpraktiken auf diese digitale Welt auszurichten. Wir schlagen hier keine normative Definition von Open Scholarship vor, sondern wollen anerkennen, dass es sich dabei um einen holistischen Begriff handelt, der das ganze Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen und damit einhergehender, sich unterscheidender Prinzipien und Praktiken umfasst, die in anderen Kontexten u.a. auch als Open Science, Open Research oder Digital Humanities bezeichnet werden (mehr dazu in Punkt 3). Wir wählen den Begriff „Open Scholarship“, um diese Aspekte in einem universellen und konstruktiven Sinne inklusiv einzubinden. (Wenn wir hier verkürzt mancherorts den Begriff der Forschung verwenden, ist dies stets den historischen Entwicklungen Rechnung tragend und als verkürzt für den gesamten Life Cycle von Wissenschaft, Forschung und Lehre.) Zweck dieses Dokuments ist es, eine präzise Analyse des aktuellen Standes der weltweiten Open Scholarship-Bewegung bereitzustellen: dies wird eine Auseinandersetzung mit Fragen nach gemeinsamen Gedankenstränge, nach Stärken der Bewegung und nach Potential und beinhalten. Abschließend wird dargestellt, wie wir als global vernetzte Gemeinschaft effizienter zusammenarbeiten können, um die wichtigsten strategischen Prioritäten zu erkennen und gemeinsam voranzubringen. Dieses Dokument wurde von den Foundations for OER Strategy Development und der Arbeit der FORCE11 Scholarly Commons Working Group inspiriert und durch eine offene Arbeitsgruppe gemeinsam kollaborativ entwickelt. Wir hoffen, dass dieses Dokument als eine Grundlage für weiteren Austausch, Diskussionen und sich daraus entwickelnden Initiativen zur Umsetzung wirksamer Strategien dienen kann, um die Integration von Open Scholarship-Praktiken in eine sich entwickelnde, moderne, digitale Forschungskultur gemeinsam voranzubringen. Dadurch erhoffen wir uns, die Reichweite und Wirkung von Open Scholarship in einem globalen Kontext ausweiten und verstärken zu können, um damit sicherzustellen, dass es wirklich offen für alle ist. Wir hoffen auch, dass sich dieses Dokument im Laufe der zahlreichen Diskussionen über Open Scholarship weiterentwickeln und dazu beitragen wird, nützliche Erkenntnisse sowohl für die globale Koordination der Sache, als auch für direktes Handeln vor Ort zu liefern. Wir glauben, dass dies ein wichtiger Schritt vorwärts ist, um Open Scholarship zur Norm werden lassen zu können. Letztendlich erwarten wir, dass sich die Auswirkungen einer weit verbreiteten Übernahme von Open Scholarship vielfältig äußern werden. Wir erhoffen uns, dass neuartige Forschungspraktiken das Innovationstempo erhöhen und damit wichtige Industriezweige weltweit stimulieren können. Durch Open Scholarship wäre auch eine Zunahme des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Wissenschaft möglich, da Transparenz im Wissenschaftsprozess damit normativer wird. Daher erwarten wir, dass das Interesse an Open Scholarship aufgrund seines inhärenten Einflusses sowohl auf die Zivilgesellschaft als auch die Weltwirtschaft in Zukunft deutlich zunehmen wird.

via https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=48478

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