Wer sich auf Abschlussprüfungen vorbereiten will, muss dafür häufig in
die Tasche greifen. Eine neue Kampagne von Wikimedia und FragDenStaat
soll das ändern und Bildungsmaterialien dauerhaft für die Öffentlichkeit
zugänglich machen - von .
Bald stehen wieder in ganz Deutschland Abiturprüfungen an. Das resultiert für rund 440.000
Schülerinnen und Schüler nicht nur in einer Menge Stress, es verursacht
möglicherweise auch einige Kosten. Wer sich auf die anstehenden
Abschlussprüfungen vorbereiten will, muss nämlich in den meisten
Bundesländern Prüfungsaufgaben aus den vergangenen Jahre kaufen – obwohl
sie mit öffentlichen Mitteln erstellt werden. Einige Kultusministerien
der Länder verkaufen die Veröffentlichungsrechte für ältere Abiaufgaben
und Lösungen an private Schulbuchverlage, andere scheuen die Mühen der
Veröffentlichung und stellen sie deshalb gar nicht kostenfrei zur
Verfügung.
Eine gemeinsame Kampagne von FragDenStaat und Wikimedia Deutschland ruft nun bundesweit unter dem Namen „Frag sie Abi!“
dazu auf, die Abiaufgaben von 2010 bis 2018 über ein neues Portal in
wenigen Klicks einzufordern. Die Idee dahinter: Je mehr Menschen
mitmachen, desto höher ist die Motivation der Ministerien, zentrale
Prüfungsaufgaben standardmäßig kostenfrei zum Download bereitzustellen.... [mehr] https://netzpolitik.org/2019/klausurheberrecht-gebt-die-abiklausuren-frei/
siehe auch dazu: Initiative fordert deutschlandweit Online-Zugang zu alten Abituraufgaben
Die Initiative "FragDenStaat" und der Verein Wikimedia Deutschland
haben einen kostenfreien Zugang zu alten Abituraufgaben gefordert. "Auch
in Zeiten der 'digitalen Schule' sind die Prüfungsaufgaben vergangener
Jahre nicht deutschlandweit online abrufbar - und das obwohl sie mit
öffentlichen Mitteln erstellt werden", hieß in einer gemeinsamen
Mitteilung am Montag. Bildung ist in Deutschland Ländersache. Somit wird
auch der Zugang zu den alten Abituraufgaben in den einzelnen
Bundesländern unterschiedlich gehandhabt.
Mit dem Portal "Frag sie Abi"
wird nun deutschlandweit dazu aufgerufen, die Aufgaben einzufordern.
"Je mehr Menschen mitmachen, desto höher wird der Druck auf die
Verwaltung, Abituraufgaben zu veröffentlichen. Nach dem
Informationsfreiheitsgesetz haben ohnehin alle Menschen das Recht,
Dokumente vom Staat auf Anfrage zu erhalten", erklärt Arne Semsrott von
FragDenStaat.
Während laut den Angaben beispielsweise in Bayern und
Nordrhein-Westfalen die Prüfungsaufgaben relativ unkompliziert angefragt
werden können, wird in Hessen demnach eine dreistellige
Bearbeitungsgebühr verlangt. "Die Aufgaben unter Verschluss zu halten
oder sogar nachträglich zu monetarisieren, widerspricht dem
Grundgedanken der Bildungsgerechtigkeit", kritisierte Abraham Taherivand, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland.
Die Wikimedia ist die Organisation hinter der Online-Enzyklopädie
Wikipedia und will freies Wissen fördern. FragDenStaat ist ein 2011
gegründetes Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland. Über die
Webseite können Bürger Informationsanfragen stellen.
via https://heise.de/-4304005
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