Das in diesem Jahr außenseiterlose Rennen um den mit 25.000 Euro
dotierten Deutschen Buchpreis hat am Montagabend im Frankfurter Römer
Inger-Maria Mahlke mit dem Roman „Archipel“ für sich entschieden. Das
Wort Rennen mag merkwürdig klingen, da die Autorinnen (erstmals vier)
und Autoren (zwei) zu diesem Zeitpunkt nichts mehr machen, nurmehr
abwarten können. Dennoch sind sie im Anschluss fix und fertig.
Auch dass das Warten vielfach eine Katastrophe sein kann,
macht sich „Archipel“ virtuos zunutze, ein Buch über Zeit, die diesmal
rückwärts läuft. So dass die Figuren zwar warten, die Leserin aber schon
weiß, auf was. Das habe sie, so Mahlke vorab, vor besondere
dramaturgische Herausforderungen gestellt – noch weiter vorher hat sie
erklärt, ihre Bücher seien Wetten mit ihr selbst, ob es ihr nämlich
gelinge, ihre Pläne umzusetzen. Brillant geht sie in „Archipel“ mit
ihnen um. Unerwartet spannend – nicht nur sprachlich, auch auf der
Handlungsebene – kann ein Buch sein, von dem man irgendwann begriffen
hat, dass man nie erfahren wird, was als nächstes kommt, außer, man hat
es sich gemerkt. ... [mehr] http://www.fr.de/kultur/buchmesse-frankfurt/buchmesse-vor-ort/buchmesse-auftakt-buchpreis-fuer-archipel-von-inger-maria-mahlke-a-1597896
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